Während im Jahr 2000 weniger als 60.000 Menschen (ausländische und schwedische Staatsangehörige) nach Schweden einwanderten, liegt die Zahl der Einwanderer seit 2012 jährlich über 100.000. 2014 zogen 127.000 Menschen nach Schweden. Infolge dieser Entwicklung ist der Anteil der im Ausland geborenen Einwohner Schwedens an der Gesamtbevölkerung von rund 11,3 Prozent im Jahr 2000 auf etwa 16,5 Prozent im Jahr 2014 gestiegen.
Offene Einwanderungspolitik
Obwohl seit 2010 die rechtspopulistische Partei der "Schwedendemokraten" (Sverigedemokraterna) im politischen System deutlich an Einfluss gewonnen hat, ist es Schweden bislang gelungen, seine vergleichsweise offene Einwanderungspolitik beizubehalten. In einem Merkblatt zur Einwanderungspolitik betont die Regierung im Jahr 2014 ihr Vorhaben, eine "nachhaltige Migrationspolitik" aufrechtzuerhalten, die "das Recht schützt, Asyl zu suchen und, innerhalb des Rahmens gesteuerter Einwanderung, grenzüberschreitende Mobilität erleichtert, nachfrageorientierte Arbeitsmigration fördert, die Zusammenhänge und Auswirkungen von Migration auf Entwicklung berücksichtigt und nutzt sowie die europäische und internationale Kooperation ausbaut." Zudem bekräftigt die Regierung ihre Überzeugung, dass Einwanderung dabei "hilft, die schwedische Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft zu beleben, da Einwanderer neues Wissen und in ihren Herkunftsländern erworbene Erfahrungen mitbringen."
Herausforderungen
Der seit 2012 zunehmend starke Zuzug von Asylsuchenden und die nachfolgende Einwanderung von Familienmitgliedern anerkannter Flüchtlinge stellen Schweden vor einige Herausforderungen. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum für Neuzuwanderer. Zudem ist es für sie schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden. Die Arbeitslosenquote unter Einwanderern aus Staaten, die nicht zur EU gehören, ist hoch.
Im europäischen Vergleich nimmt Schweden viele Flüchtlinge auf und bemüht sich aktiv um neue Arbeitsmigranten, ungeachtet ihrer Bildungsabschlüsse und Qualifikationen. Jüngst hat das schwedische Parlament Gesetze verabschiedet, die zirkuläre Migration fördern sollen, und sich damit verpflichtet, Mobilität nach und aus Schweden zu erleichtern.
Das Länderprofil widmet sich zunächst
InfoSchweden
Hauptstadt: Stockholm
Sprachen: Schwedisch (sowie die anerkannten Minderheitensprachen Finnisch, Tornedalfinnisch, Romani, Samisch und Jiddisch)
Fläche: 447.435 km2
Bevölkerungszahl (mai 2015): 9.784.445
Bevölkerungsdichte (2014): 24 Einwohner pro km2
Bevölkerungswachstum (2014): 1,08 %
Anteil der im Ausland Geborenen an der Gesamtbevölkerung (2014): 16,5 %
Erwerbsbeteiligungsquote (2014): 66,2 % (15- bis 74-Jährige)
Anteil der im Ausland Geborenen an der Erwerbsbevölkerung (2014): 16,7 % (15 bis 74-Jährige)
Arbeitslosenquote: 7,9 % (2014), 8,0 % (2013), 8,0 % (2012), 7,8 % (2011), 8,6 % (2010)
Religionen: 64,6 % Evangelisch-lutherisch, 35,4 % andere oder ohne Bekenntnis
Quellen: Statistiska Centralbyrån [Schwedische Statistikbehörde], Eurostat (Arbeitslosenquote), Church of Sweden (Religionen).
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