Zum 31.12.2023 lebten in Deutschland, ohne die ukrainischen Staatsangehörigen, 2.196.230 Schutzsuchende. Zur Auflösung der Fußnote[1] Die überwiegende Mehrheit dieser Menschen stammt aus Ländern, die von (Bürger-)Krieg, politischem Terror und Vertreibung betroffen sind oder waren. 18 Prozent dieser Menschen hatten Ende 2023 einen offenen, 73 Prozent einen anerkannten und 9 Prozent einen abgelehnten Schutz- oder Aufenthaltsstatus. 97 Prozent aller 2013 bis 2019 zugezogenen Schutzsuchenden gaben 2022 an, in Deutschland bleiben zu wollen. Zur Auflösung der Fußnote[2] Entsprechend ist die Integration dieser Menschen in den Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung.
Wie sich der Sturz des Assad-Regimes in Syrien Anfang Dezember 2024 auf die Bleibeabsichten der in Deutschland lebenden syrischen Schutzsuchenden auswirken wird ist offen, ebenso, ob das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in größerem Umfang Verfahren zum Widerruf des Schutzstatus einleiten wird.
Starker Anstieg der Erwerbstätigkeitsquoten mit zunehmender Aufenthaltsdauer
Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt stellt aus verschiedenen Gründen eine größere Herausforderung als bei anderen Migrantengruppen dar: Zur Auflösung der Fußnote[3] Geflüchtete verlassen ihr Heimatland unfreiwillig und haben wenig bis keine Vorbereitungszeit für die Ausreise. Sie haben deshalb meistens keine oder nur unvollkommene Kenntnisse der Landessprache, der Institutionen und vieler anderer wichtiger sozialer oder kultureller Kontextfaktoren, verfügen über keine oder keine umfangreichen persönlichen Netzwerke und haben in aller Regel noch keine Arbeitsstelle. Auch wirken sich psychische Belastungen und traumatische Erfahrungen nachteilig aus. Schließlich behindern oder verzögern institutionelle Hürden wie Beschäftigungsverbote, Asylverfahren Zur Auflösung der Fußnote[4] und Wohnsitzauflagen Zur Auflösung der Fußnote[5] die Arbeitsmarktintegration.
Diese Hürden führen dazu, dass die Erwerbstätigenquoten von Schutzsuchenden zunächst niedrig sind, sich aber schrittweise an die anderer Migrantengruppen und der Durchschnittsbevölkerung annähern. Zur Auflösung der Fußnote[6] So belief sich die Erwerbstätigenquote unter den 2013 bis 2019 zugezogenen Geflüchteten im ersten Jahr nach dem Zuzug auf unter zehn Prozent, sieben Jahre nach dem Zuzug lag dieser Wert jedoch bereits bei 63 Prozent (Abb. 1). Auch die Erwerbstätigenquote der 2015 zugezogenen Kohorte belief sich 2022 auf 63 Prozent. Bis zum Jahresende 2024 dürfte die Erwerbstätigenquoten der 2015 zugezogenen Kohorte noch deutlich gestiegen sein.