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Einleitung | Deutschland | bpb.de

Deutschland Ausländerbehörden Migrationspolitische Ziele der Ampel-Koalition Geschichte der Migration nach und aus Deutschland Deutsche (Arbeits-)Migrationspolitik Bevölkerung mit Migrationszuschreibung Integration und Integrationspolitik Stand der Integration Staatsbürgerschaft und Einbürgerung in Deutschland Flucht und Asyl Irreguläre Migration in Deutschland Osteuropäische Arbeitskräfte Fachkräfteeinwanderungsgesetz Migrationshintergrund Welche ihrer migrationspolitischen Ziele hat die GroKo 4.0 umgesetzt? Migrationspolitische Ziele der GroKo 4.0 Parteien zu Migration, Integration, Flucht und Asyl Vom Mauerbau zum Mauerfall (Hoch-) Qualifizierte Inderinnen und Inder in Deutschland Schutzsuchende aus den postjugoslawischen Kriegen Migrantische Pflegekräfte Auswanderung aus Deutschland Deutsche und europäische Migrationsabkommen Doppelte Staatsangehörigkeit

Einleitung

Vera Hanewinkel Jochen Oltmer

/ 2 Minuten zu lesen

Deutschland hat in seiner Geschichte umfangreiche Zu- und Abwanderungsbewegungen erlebt. Dazu zählen vor allem die frühneuzeitlichen Zuwanderungen von Glaubensflüchtlingen bzw. von Vertriebenen aus Glaubensgründen, die traditionsreichen Siedlungswanderungen nach Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa bis in das frühe 19. Jahrhundert und die transatlantische Massenabwanderung bis zum späten 19. Jahrhundert. Im Anschluss daran kehrte sich die Wanderungsrichtung zunehmend um und es kam zu den verschiedensten Zuwanderungen nach Deutschland im 20. und frühen 21. Jahrhundert.

Griechische Gastarbeiter verfolgen im Dezember 1967 im Haus der griechischen Gemeinde in Hannover am Radio die neuesten Nachrichten aus ihrem Heimatland. (© picture alliance / Wolfgang Weihs )

Prägend für die heutige Zusammensetzung der Migrationsbevölkerung bzw. der seit dem Mikrozensus 2005 so bezeichneten Bevölkerung mit Migrationshintergrund waren vor allem die 1950er und 1960er Jahre, in denen vor dem Hintergrund einer boomenden Nachkriegswirtschaft Arbeitskräfte im Ausland Externer Link: angeworben wurden. Insbesondere nach dem Anwerbestopp von 1973 holten viele dieser sogenannten "Gastarbeiter" ihre Familien nach Deutschland nach. Die 1980er und 1990er Jahre waren darüber hinaus geprägt von Asylzuwanderung und Aussiedlerzuzug. Diese Zuwanderungsrealität wurde bis Ende der 1990er Jahre und zum Teil noch darüber hinaus jedoch nicht anerkannt. Politik und Gesellschaft hielten vielmehr an der Maxime fest, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Entsprechend spät wurden konkrete Maßnahmen zur gezielten Verbesserung der sozialen und politischen Teilhabe der Zuwanderer und ihrer Nachkommen ins Leben gerufen.

Info Hintergrundinformationen

Hauptstadt: Berlin
Amtssprache: Deutsch
Fläche: 357.386 km2 *
Bevölkerung (2016): 82,5 Mio. **
Bevölkerungsdichte (Ende 2015): 230 Einw./km2 *
Bevölkerungswachstum (2013-2014): 0,5% ***
Ausländische Bevölkerung (Ende 2016): 10,0 Mio. **
Bevölkerung mit Migrationshintergrund (2016): 18,6 Mio. **
Erwerbstätige (Inland, 2016): 43,6 Mio. **
Erwerbsquote (2016): 54,9% **
Arbeitslosenquote (Juli 2017): 5,6% ****
Religionszugehörigkeit (Zensus 2011): römisch-katholisch 24.740.380, evangelisch 24.328.100, sonstige/keine/ohne Angabe 31.151.210 (darunter rund 0,1 Mio. Mitglieder jüdischer Gemeinden und 4 Mio. Muslime)

Quellen: * www.statistik-portal.de, ** www.destatis.de, *** www.bpb.de/datenreport,
**** www.arbeitsagentur.de

In ähnlicher Weise gilt dies auch für die Konzeption einer Migrationspolitik, die die Zuwanderung gezielt, d.h. unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen, demografischen und Arbeitsmarktinteressen steuert. Dabei sind seit der Jahrtausendwende vor allem Zuwanderungskanäle für Hochqualifizierte und Fachkräfte aus Drittstaaten geschaffen worden. Nachdem in den Jahren 2008 und 2009 jeweils mehr Personen aus Deutschland fortzogen als nach Deutschland zuzogen, liegt der Wanderungssaldo seitdem wieder deutlich im positiven Bereich. Im Jahr 2015 verzeichnete die Bundesrepublik insbesondere aufgrund umfangreicher Asylzuwanderung einen Wanderungsüberschuss von Externer Link: 1,14 Millionen Personen und damit den höchsten Wert in ihrer Geschichte. Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes lag der Saldo aus Zuzügen aus dem Ausland und Fortzügen ins Ausland 2016 bei mindestens Externer Link: 750.000 Personen. In den meisten Jahren stammte die Mehrheit der Zuwandernden aus den Mitgliedsländern der Europäischen Union (EU) bzw. aus Europa.

Das Migrationsprofil beleuchtet die historischen und aktuellen Entwicklungen der Migration nach und aus Deutschland. Anschließend widmet es sich der Einwandererbevölkerung und Fragen zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit, bevor es sich den Themen irreguläre Migration, Flucht & Asyl, Grundzügen der (Arbeits-)Migrationspolitik und Integration zuwendet. Abschließend werden aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen mit Blick auf den Umgang mit Migration nach Deutschland skizziert.

Dieser Text ist Teil des Interner Link: Migrationsprofils Deutschland.

Weitere Inhalte

Vera Hanewinkel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
E-Mail: E-Mail Link: vera.hanewinkel@uni-osnabrueck.de

Dr. phil. habil., geb. 1965, ist Apl. Professor für Neueste Geschichte und Mitglied des Vorstands des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
E-Mail: E-Mail Link: joltmer@uni-osnabrueck.de