Bei den Europäern stellten EU-Bürger lange mit über 80 % der ausländischen Bevölkerung den größten Anteil, doch ist dieser trotz EU-Erweiterung seit den 1990er Jahren zurückgegangen. 2008 lag er nach den Zahlen des Padrón municipal noch bei 40,1 %, obwohl die Rumänen, für die Spanien nach Italien mittlerweile das attraktivste Ziel in Europa ist
Afrikaner machten Anfang 2008 17,2 % aller Ausländer in Spanien aus. Dabei handelt es sich überwiegend um Nordafrikaner aus dem Maghreb, vor allem aus Marokko.
Bei den Amerikanern kann man fast ausschließlich von Lateinamerikanern sprechen, die allein 32,8 % aller Ausländer ausmachen und die gegenwärtige Zuwanderung prägen. Während ursprünglich Argentinier, Venezolaner und Kubaner dominierten, kamen infolge der Verschärfung der wirtschaftlichen Probleme in Lateinamerika in den 1990er Jahren, der teilweise bürgerkriegsähnlichen Zustände und der Schwierigkeiten, in die USA zu gelangen, andere Nationalitäten hinzu. Gegenwärtig stellen Ecuadorianer
In der relativ kleinen Gruppe der Zuwanderer aus Asien (insgesamt 4,9 %) schließlich machen Chinesen knapp die Hälfte aus. Unter den weiteren Nationen dominieren Pakistani, Philippiner und Inder, die zusammen noch einmal gut 38 % der asiatischen Ausländer darstellen.
Abbildung 2: Regionale Verteilung der Ausländer in Spanien nach Autonomen Gemeinschaften, 2008 (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/2.0/de
Abbildung 2: Regionale Verteilung der Ausländer in Spanien nach Autonomen Gemeinschaften, 2008 (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/2.0/de
Die regionale Verteilung der ausländischen Bevölkerung in Spanien zeigt deutlich, dass die Schwerpunkte entlang der Mittelmeerküste in den landwirtschaftlichen Anbaugebieten sowie in den regionalen Hauptstädten Barcelona und Valencia, in der Hauptstadtregion Madrid und auf den Inseln liegen. Knapp 80 % aller Ausländer konzentrieren sich auf sechs der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften und zwei Autonome Städte, nämlich (in absteigender Reihenfolge) Katalonien, Madrid, Valencia, Andalusien, die Kanaren und Murcia. Mit Blick auf die Dichte der Ausländerbevölkerung bestätigt sich diese Verteilung weitestgehend. Demnach gehören zu den Regionen, in denen die relative Ausländerbevölkerung über dem Landesschnitt (11,3 %) liegt, die Balearen (20,8 %), Katalonien (17,9 %), Valencia (16,7 %), Madrid (15,9 %), Murcia (15,7 %) und die Kanaren (13,6 %), aber auch die kleine Autonome Gemeinschaft La Rioja (13,7 %) sowie Aragón (11,6 %).
Die regionale Verteilung einzelner Nationalitäten spiegelt eine duale Realität der Einwanderung wider. Für Zuwanderer aus den nördlicheren Regionen Europas dient Spanien vor allem als sonniger Süden zur Erholung, während es für diejenigen aus den südlich des Mittelmeers gelegenen Regionen in Afrika und aus Lateinamerika ein Teil des reichen Nordens ist, der Arbeitsmöglichkeiten bietet. Entsprechend dominieren Ausländer aus EU-Staaten (noch) in den warmen Mittelmeerregionen und auf den Kanaren. Lateinamerikaner und Afrikaner sind vor allem in den Ballungsräumen Madrid und Katalonien mit seiner Hauptstadt Barcelona, aber auch in landwirtschaftlich geprägten Provinzen anzutreffen.
Den Daten der Encuesta de población activa (EPA) für das erste Quartal 2008 zufolge stehen drei Viertel der ausländischen Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Die Beschäftigungsquote ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und betrug Anfang 2008 65 %. Die Arbeitslosenquote lag bei 14,65 % und damit mehr als fünf Punkte über der gesamtspanischen Quote. Der Anteil der nichtselbstständigen Arbeit lag bei 88 %. Die Bereiche, in denen die ausländischen Arbeitnehmer vor allem arbeiten, sind dabei wie seit Jahren zuerst das Bauwesen, gefolgt vom Hotel- und Gaststättengewerbe, den Beschäftigungen im Haushalt, dem Handel, sonstigen Dienstleistungen (Firmen, die anderen Firmen Dienstleistungen anbieten) sowie der Landwirtschaft. Der Anteil, den Ausländer hier in Relation zur Gesamtbeschäftigung ausmachen, ist zum Teil erheblich: Im Bauwesen beträgt er fast 20 %, im Hotel- und Gaststättengewerbe sogar fast 25 %. Tendenziell hat die Beschäftigung von Ausländern im Zuge der umfangreichen Regularisierungsaktion 2005 vor allem im Bauwesen, dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem Handel und den sonstigen Dienstleistungen zugenommen, wohingegen bei den Beschäftigungen im Haushalt ein kräftiger und bei der Landwirtschaft ein leichter Rückgang zu beobachten ist.