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Migrationsprofil Frankreich | Frankreich | bpb.de

Frankreich Frankreich und die Einwanderung

Migrationsprofil Frankreich

Dr. Marcus Engler

/ 1 Minute zu lesen

Die Einwanderungssituation in Frankreich ist bis heute stark geprägt von der Kolonialgeschichte früherer Jahrhunderte sowie einer langen Tradition der Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer aus anderen europäischen Staaten. Insgesamt haben Einwanderungsprozesse und deren Folgen im letzten Jahrhundert kontinuierlich an Gewicht gewonnen und die französische Gesellschaft nachhaltig geprägt.

Frankreich (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/2.0/de

Galt die Einwanderung zumindest aus wirtschaftlicher Perspektive lange Zeit als Erfolgsgeschichte, so wird sie in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend auch als Ursache sozialer Probleme und Auslöser von Konflikten wahrgenommen. Wahlerfolge rechtsextremer Parteien – insbesondere des Interner Link: Front National (FN) – machen dies ebenso deutlich wie immer wieder aufflammende Interner Link: Unruhen in den Vororten französischer Metropolen. Vor diesem Hintergrund hat die französische Einwanderungspolitik in den letzten Jahren und insbesondere unter der Präsidentschaft von Nicolas Sarkozy (2007-2012) einen zunehmend restriktiven Kurs angenommen. Der sozialistische Präsident François Hollande (2012-2017) war mit einem moderateren migrationspolitischen Programm angetreten. Dessen Umsetzung wurde jedoch von anhaltenden ökonomischen Problemen, der europäischen "Flüchtlingskrise" und mehreren schweren Terroranschlägen in Frankreich stark überlagert. Auch in den kommenden Jahren werden Fragen der Zuwanderungssteuerung, der Umgang mit dem Islam sowie die Integration der zweiten und dritten Generation die wichtigsten Herausforderungen der französischen Politik in diesem Themenfeld darstellen.

Das Migrationsprofil Frankreich geht zunächst auf die Interner Link: historische Entwicklung der Einwanderung und Einwanderungspolitik in Frankreich ein. Anschließend beleuchtet es das Interner Link: aktuelle Migrationsgeschehen und die Einwandererbevölkerung des Landes, um sich dann den Themen Interner Link: irreguläre Migration , Interner Link: Flucht und Asyl , Interner Link: Staatsangehörigkeit und Staatsangehörigkeitserwerb sowie Interner Link: Umgang mit dem Islam zu widmen. Schließlich werden die Interner Link: jüngeren migrationspolitischen Entwicklungen und die Interner Link: zukünftigen Herausforderungen auch im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2017 dargestellt.

InfoFrankreich

Hauptstadt: Paris
Amtssprache: Französisch
Fläche: 551.500 km2; mit Überseegebieten 643.801 km2 (zum Vergleich Deutschland: 357.022 km2)
Bevölkerungszahl (Externer Link: 1. Jan. 2017, geschätzt): 64,86 Millionen (mit Überseegebieten 66,99 Millionen)
Bevölkerungsdichte (Externer Link: 2013): 117 Einwohner je km2
Bevölkerungswachstum (Externer Link: 2015): 0,4%
Erwerbsquote (Externer Link: 2015): 56,1%
Anteil ausländischer Bevölkerung (2013): 6,2%
Anteil Einwanderer (2013): 8,9%
Arbeitslosenquote: 10,0% (Externer Link: 2015), 9,4% (2010), 8,9% (2005); 8,5% (2000)
Religionen (Externer Link: 2015, geschätzt): Christen, v.a. Katholiken (63-64%), Muslime (7-9%), konfessionslos (23-28%)

Dieser Text ist Teil des Interner Link: Migrationsprofils Frankreich.

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Marcus Engler ist Sozialwissenschaftler und Migrationsforscher. Seit langem verfolgt er die Entwicklungen in der französischen Migrations- und Integrationspolitik. Er absolvierte einen Freiwilligendienst in einer Beratungsstelle für Migranten in Marseille. Anschließend studierte er Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und am Institut d’Etudes Politiques in Paris. Derzeit ist er als selbständiger Autor, Referent und Berater tätig und ist Mitglied im Netzwerk Flüchtlingsforschung und im Netzwerk Migration in Europa.
E-Mail: E-Mail Link: engler@migration-analysis.eu