Fachkräftemigration und Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC)
Eine der zentralen zukünftigen migrationspolitischen Herausforderungen Südafrikas wird der Umgang mit der Abwanderung von gut ausgebildetem Fachpersonal sein. Die Ursachen dieser Abwanderung liegen vor allem in der Unzufriedenheit mit der sozialen und wirtschaftlichen Situation des Landes
Migrationspolitische Ausrichtung und Xenophobie
Die bisherige Migrationspolitik Südafrikas ist geprägt von einem sehr restriktiven Grundverständnis. Nicht nur der Blick auf den Fachkräftemangel des Landes macht jedoch die Notwendigkeit einer politischen Öffnung deutlich. Die Migrationspolitik muss zudem stärker die wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Ungleichheit in Südafrika berücksichtigen. Dabei dürfen auch die Auswirkungen der Zuwanderung insbesondere aus umliegenden Staaten auf die Herkunftsländer der Zuwanderer nicht außer Acht gelassen werden. Gleichzeitig sollte daran gearbeitet werden, dass Migranten nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen werden. Grundlegend dafür ist der Kampf gegen Xenophobie in der südafrikanischen Bevölkerung. Die weit verbreitete Fremdenfeindlichkeit resultiert auch aus politischen Versäumnissen und Missständen der Post-Apartheid-Ära
Integration, Asylsystem, Datenlage
Die Migrationsbewegungen, die gerade in Südafrika auch Prozesse der Urbanisierung sind, stellen vor allem die Kommunen vor große Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Einige Gemeinden haben bereits erkannt, dass Migration ein wichtiger Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung vor Ort sein kann
Auch das Asylsystem verlangt nach einer Reform. Bislang ist die Haltung gegenüber Asylsuchenden ambivalent: Einerseits sieht sich Südafrika internationalen Menschenrechtsabkommen verpflichtet, andererseits werden Flüchtlingen und Asylsuchenden diese Rechte nicht oder nur eingeschränkt gewährt.
Deutlich werden migrationspolitische Versäumnisse auch hinsichtlich zuverlässiger Datenerfassung über Wanderungsbewegungen in, aus und nach Südafrika. Fehlende, veraltete oder widersprüchliche Statistiken erschweren einen klaren Überblick über Entwicklungen in diesem Bereich
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