Die als Apartheid (1948-1994) bekannte Politik der staatlich organisierten Rassentrennung war lange Zeit prägend für die Migrationsbewegungen innerhalb von und nach Südafrika. Bereits vor, aber insbesondere während der Apartheid, beruhte die Migrationspolitik auf rassistischen Selektionskriterien: Weiße Zuwanderer wurden willkommen geheißen; für Schwarze gab es hingegen kaum legale Zuzugsmöglichkeiten. Sie durften nur temporär im Land bleiben, hauptsächlich, um in den Gold- und Diamantenminen zu arbeiten.
HintergrundinformationenSüdafrika
Name*: Republic of South Africa (RSA)/Republik Südafrika
Hauptstadt: Pretoria (Exekutive), Kapstadt (Legislative), Bloemfontein (Judikative)
Amtssprachen: IsiZulu 22,7%, IsiXhosa 16%, Afrikaans 13,5%, Englisch 9,6%, Sepedi 9,1%, Setswana 8%, Sesotho 7,6%, Xitsonga 4,5%, siSwati 2,5%, Tshivenda 2,4%, isiNdebele 2,1%
Fläche: 1.220.813 km²
Bevölkerung (2014, geschätzt): 54.002.000
Bevölkerungsdichte (2011): 42,4 Einwohner/km²
Bevölkerungswachstum (2014, geschätzt): 1,58%
Bevölkerungsverteilung nach ethnischer Selbstzuschreibung (2014, geschätzt): 80,2% Schwarzafrikanisch, 8,8% Farbig, 8,4% Weiß, 2,5% Indisch oder Asiatisch
Ausländische Bevölkerung (2012): 1.692.242
Erwerbsbevölkerung (2012): 18.774.132
Arbeitslosenquote (2013): 24,7%
Religionen: Protestanten 36,6%, Katholiken 7,1%, andere Christen 36%, Muslime 1,5%, Sonstige 2,3%, unbekannt 1,4%, konfessionslos 15,1%
*Quellen Hintergrundinformationen: Statistics South Africa, CIA
Erst das Einwanderungsgesetz von 2002, das bis heute die Basis der südafrikanischen Migrationspolitik bildet, schaffte die rassistische Migrationsgesetzgebung formal ab. Dennoch prägt das Erbe der Apartheid das Land bis in die Gegenwart. Die Migrationspolitik zielt weiterhin vor allem auf die Kontrolle und Abwehr von Migration. Insbesondere Zuwanderer aus anderen afrikanischen Staaten werden gesellschaftlich ausgeschlossen. Fremdenfeindlichkeit ist in der südafrikanischen Bevölkerung weit verbreitet; sie durchzieht alle Gesellschaftsschichten und entlädt sich immer wieder auch in gewaltsamen Übergriffen auf Zugewanderte, die als Konkurrenten um knappe Ressourcen wie Arbeit, Wohnraum und Wohlstand betrachtet werden. (Arbeits-)Migranten werden daher nur in Arbeitsmarktsegmenten angeworben, in denen der Arbeitskräftebedarf nicht durch Einheimische gedeckt werden kann und zumeist werden ihnen nur zeitlich befristete Aufenthaltsgenehmigungen erteilt.
Gleichzeitig besteht in Südafrika jedoch ein erheblicher Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften. Dieser verschärft sich durch die Abwanderung qualifizierter Südafrikaner sowie die weite Verbreitung von HIV/AIDS. Insgesamt verlassen mehr Menschen das Land als zuwandern. Die Migrationspolitik schafft es bislang nicht, das Potenzial zu nutzen, das Zuwanderung für die sozio-ökonomische Entwicklung des Landes bedeuten könnte.
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