Die amtliche Statistik versteht unter ″Einwanderern″ (immigrants) oder ″im Ausland Geborenen″ (foreign-born) nur diejenigen Migranten, denen von der Einwanderungsbehörde das Recht zugestanden wurde, sich auf Dauer in Kanada niederzulassen. Im Jahr 2011 waren 20 Prozent der Gesamtbevölkerung im Ausland Geborene und wurden zur Einwandererbevölkerung gezählt.
Die Einwandererbevölkerung
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2010 wurden Fragen in Bezug auf Einwanderung, ethnische Diversität, Sprache, Bildung, Partizipation am Arbeitsmarkt, Einkommen und andere wichtige sozioökonomische Charakteristika aus dem obligatorisch zu beantwortenden Zensusfragebogen entfernt, der alle fünf Jahre an alle Haushalte verteilt wird. Stattdessen werden diese Merkmale nun in einer neuen Nationalen Haushaltsbefragung (National Houshold Survey – NHS) abgefragt; die Teilnahme an dieser Befragung ist allerdings freiwillig.
In geografischer Hinsicht verteilt sich die Einwandererbevölkerung ungleichmäßig über das Land. Nach Ergebnissen der Nationalen Haushaltsbefragung 2011 leben 94,8 Prozent der im Ausland geborenen Bevölkerung in vier der insgesamt zehn Provinzen: Ontario (53,3 Prozent), British Columbia (17,6 Prozent), Quebec (14,4 Prozent) und Alberta (9,5 Prozent). Die Einwandererbevölkerung konzentriert sich darüber hinaus vor allem in den urbanen Zentren des Landes. So leben allein in Toronto 37,4 Prozent aller im Ausland geborenen Personen. Sie stellen insgesamt 46 Prozent der Einwohnerschaft Torontos. Damit ist fast jede zweite in Kanadas größter Stadt lebende Person im Ausland geboren worden.
In den letzten 40 Jahren haben neue Einwanderungspolitiken und internationale Entwicklungen dazu geführt, dass sich die Hauptherkunftsländer der kanadischen Einwandererbevölkerung verändert haben. Der Nationalen Haushaltsbefragung 2011 zufolge kamen 78,3 Prozent der vor 1971 nach Kanada eingewanderten Personen aus Europa, 8,5 Prozent aus Asien, 5,4 Prozent aus der Karibik, Zentral- und Südamerika sowie 1,9 Prozent aus Afrika. Im Gegensatz dazu kamen die meisten Einwanderer der Jahre 2006 bis 2011 aus Asien (56,9 Prozent), Europa (13,7 Prozent), Afrika (12,5 Prozent) sowie aus der Karibik, Zentral- und Südamerika (12,3 Prozent).
Die zehn Hauptherkunftsländer von im Jahr 2011 Eingewanderten waren – in absteigender Reihenfolge – die Philippinen, China, Indien, die USA, Pakistan, das Vereinigte Königreich, der Iran, Südkorea, Kolumbien und Mexiko.
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Jennifer Elrick ist Doktorandin an der soziologischen Fakultät der Universität Toronto. Ihre Forschung konzentriert sich auf familienbezogene Migrationspolitiken in Kanada und Deutschland seit 1945.
E-Mail: E-Mail Link: jennifer.elrick@mail.utoronto.ca
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