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Die Zuwandererbevölkerung | Kroatien | bpb.de

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Die Zuwandererbevölkerung

Pascal Goeke

/ 2 Minuten zu lesen

Die Zuwanderungsbevölkerung Kroatiens besteht im Wesentlichen aus Kroaten (mehrheitlich aus Bosnien-Herzegowina) und Serben (mehrheitlich zunächst aus Kroatien vertriebene und später zurückgekehrte Personen). Andere Zuwanderer fallen nicht ins Gewicht, wie alle einschlägigen Statistiken belegen. So zeigen beispielsweise die Volkszählungsdaten, dass der Anteil der Kroaten von 75 Prozent im Jahr 1971 auf 90,42 Prozent im Jahr 2011 gestiegen ist. Bei der in Kroatien praktizierten und so bezeichneten Einteilung der Bevölkerung in Volksgruppen ist allerdings zu beachten, dass sie Zuwanderungen nur indirekt abbildet.

Tabelle 5: Bevölkerung Kroatiens nach Staatsbürgerschaft (2011)

1) Inklusive Personen mit einer doppelten Staatsbürgerschaft
2) Staaten mit weniger als 200 Staatsangehörigen in Kroatien
Land der StaatsbürgerschaftTotalin Prozent an der Gesamtbevölkerung Kroatiens
Bevölkerung Kroatiens4.284.889-
Kroatien1)4.259.47699,41
Bosnien-Herzegowina6.7330,16
Serbien2.8880,07
Slowenien1.9990,05
Deutschland1.6090,04
Italien1.4200,03
Kosovo1.1880,03
Mazedonien 1.0340,02
China 4370,01
Österreich 3800,01
USA 3780,01
Russland 3520,01
Vereinigtes Königreich 3340,01
Ungarn 3250,01
Tschechische Republik 2500,01
Albanien 2370,01
Polen 2160,01
Ukraine 2120,005
Slowakei 2110,005
Weitere Länder2) 2.1290,05
Staatenlose, unbekannt 3.0810,07

Quelle: Croatian Bureau of Statistics (2012), S. 108

Neben der Gruppe der Kroaten gibt es 22 anerkannte nationale Minderheiten. Eine Person, die sich etwa als der deutschen Minderheit zugehörig klassifiziert, muss dabei keineswegs aus Deutschland zugewandert sein (noch deutlicher wird dies bei den nationalen Minderheiten Ruthenen oder Juden, zu denen es kein eindeutiges Herkunftsland gibt). Ganz abwesend sind Zuwanderungen in Interner Link: Tabelle 4 aber nicht, wie bei den Kategorien Bosniake (z. T. Zuwanderungen aus Bosnien-Herzegowina) oder Albaner (z. T. Zuwanderungen aus dem Kosovo) zu erkennen ist.

Der Trend der ethno-nationalen Homogenisierung ist auch den Daten zur Staatsbürgerschaft der in Kroatien lebenden Bevölkerung zu entnehmen: 99,41 Prozent der kroatischen Bevölkerung besaßen 2011 die kroatische Staatsbürgerschaft. Zieht man zusätzlich in Betracht, dass der Erwerb der Staatsbürgerschaft für jene Personen, die keine besondere Form der Zugehörigkeit zu Kroatien nachweisen können, lange relativ aufwendig war und erst in den letzten Jahren vereinfacht oder fairer gestaltet wurde, wird deutlich, wie unbedeutend die nicht-kroatische Zuwanderung insgesamt ist.

Die ethnisch-nationale Homogenität kommt auch bei der Frage nach der Muttersprache zum Ausdruck: Über 97 Prozent der Befragten gaben im Zensus 2011 an, entweder kroatisch, kroato-serbisch, montenegrinisch, bosnisch, serbisch oder serbo-kroatisch als Muttersprache zu sprechen. Obwohl sie durch die Bezeichnung der Sprache kleinste Differenzen betonen, verfügen sie damit über eine Sprache, in der sie sich, den Willen zum gegenseitigen Verstehen vorausgesetzt, vollkommen problemlos verständigen können.

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Dr. Pascal Goeke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Universität Zürich.
E-Mail: E-Mail Link: pascal.goeke@geo.uzh.ch