Entsprechend der oben genannten aktuellen Entwicklungen in Albanien gibt es wiederum drei elementare Herausforderungen im Hinblick auf Migration mit denen sich Albanien in der nahen Zukunft auseinandersetzen muss.
Sinkende Rücküberweisungen
Rückkehrmigration
Rückkehrmigration
Obwohl die meisten Zielländer albanischer Migranten von der globalen Wirtschaftskrise betroffen sind, ist es doch die Rückwanderung aus Griechenland, die aktuell an Bedeutung gewinnt. Bei den meisten Rückkehrern handelt es sich um diejenigen, die am stärksten von der Krise betroffen waren, indem sie ihren Arbeitsplatz verloren und finanziell nicht mehr über die Runden kamen. Sie kehren in arme Haushalte in ländlichen Gegenden zurück, die ihnen keine guten Zukunftsperspektiven bieten. Dies bringt Herausforderungen mit sich, wie erhöhte Arbeitslosigkeit und vielleicht sogar soziale Unruhen, vor allem, da Albanien seit Jahren ein Land ist, das wirtschaftlich auf die Rücküberweisungen aus dem Ausland angewiesen ist, da es selbst nur eine schmale Produktions- und Exportbasis aufweist. Diese negativen Effekte könnten durch eine erneute Migration abgefedert werden. Tatsächlich schließen sich Rückkehrer aus Griechenland, aber auch Albaner, die noch in Griechenland leben, den griechischen Auswanderern an, die es in wohlhabendere europäische Länder wie Deutschland oder das Vereinigte Königreich zieht. Letzteres ist besonders aufgrund seiner Nichtzugehörigkeit zur Eurozone und seines relativ stabilen Arbeitsmarktes ein attraktives Zielland, das auch durch die dortige Existenz einer signifikanten albanischen Zuwandererbevölkerung für albanische Migranten zugänglich wird.
Zuwanderung
Zuwanderung
Vorliegende Zahlen verweisen darauf, dass Albanien auch weiterhin ein Auswanderungsland bleiben wird und dass ihm noch ein langer Weg bevorsteht, um ein Einwanderungsland zu werden. Das Verständnis von Albanien als Transit- oder Zuwanderungsland bleibt – zumindest für den Moment – eine durch die EU initiierte politische Rhetorik, die sich aber nicht auf harte Fakten stützen kann, wie vorhandene Zahlen für beide Typen von Wanderungsbewegungen deutlich zeigen. Andererseits ist es sicherlich sinnvoll, sich auf eine möglicherweise wachsende Zuwanderung bereits im Vorhinein vorzubereiten.