Der Begriff der Integration fand als politisches Ziel im Rahmen von Migrationspolitik erstmals 2006 in einem Dokument der japanischen Regierung Erwähnung. Dieses Dokument stellte einen Rahmenplan für die einzelnen Präfekturen und Kommunen dar, welche die Integration von Zuwanderern durch das Konzept des tabunkakyōsei umsetzen sollten.
Dahinter verbirgt sich ein Appell für Multikulturalismus und ein lebhafter Streit darüber, ob das Konzept verstanden werden soll als multi-cultural coexistence, was einer wörtlichen Übersetzung nahekommt, oder aber als multi-cultural community building, was Keizo Yamawaki, Politikwissenschaftler an der Meiji Universität in Tokyo und einer der Väter des Programms, fordert. Die beiden Interpretationen unterscheiden sich in dem Grad des Engagements und dem Willen zur Veränderung, welcher der japanischen Gesellschaft selbst abverlangt werden soll.
Für die Zuwanderer hingegen seien beide Ansätze zu schwach, argumentiert der Politikwissenschaftler der International Christian University in Tokio, Takashi Kibe. Statt dieses "culture-oriented move" sei ein "workforce-oriented move" notwendig, so Kibe. Integrationsbemühungen dürften sich nicht lediglich um Verständnis für fremde Kulturen bemühen, sondern müssten vielmehr die Lebens- und Arbeitsbedingungen des Alltags neu und gleichberechtigt gestalten. Ein weiterer Kritikpunkt an diesem von der japanischen Regierung als zentral für die Realisierung einer Integration der Zuwandererbevölkerung verstandenen Konzept weist auf die Restriktionen seiner Umsetzbarkeit auf lokaler Ebene hin. Die Kommunen, die tabunkakyōsei umsetzen sollen, erhalten dafür weder zusätzliche finanzielle Mittel noch administrative Unterstützung. Zwar gebe es mittlerweile einige aktive Kommunen mit weitreichenden Aktionsplänen, doch sei das Gros der Kommunen nach wie vor lediglich den 3F verbunden – fashion, festivals, food – und Integration damit nichts anderes als ein kosmetischer Anstrich.