Die Krise der Weltwirtschaft der Jahre 2008/2009 schlug sich in Japan in einem Rückgang der erwerbstätigen Zuwandererbevölkerung nieder. Dieser numerische Rückgang hält in gemäßigter Form bis dato an. Aktuell (2011) sind 2.078.480 Zuwanderer in Japan als wohnhaft gemeldet, was einem Anteil von 1,63% an der – seit 2005 sich in einem moderaten Negativwachstum befindenden – Gesamtbevölkerung entspricht.
Migration nach der Gesetzesrevision von 1990
Die Revision von Japans Zuwanderungsgesetz
Zweitens wurde im Zuge der Revision des Zuwanderungsgesetzes durch einen Erlass des Justizministeriums auch das – mittlerweile höchst umstrittene – Praktikantensystem erweitert. Seit August 1990 können auch Kleinbetriebe mit weniger als 20 Angestellten "Praktikanten" aus Entwicklungs- und Schwellenländern aufnehmen.
In der Praxis zeigt sich, dass das Praktikanten-Programm – ähnlich wie die Kategorie der "Langzeitresidenten" für Japanischstämmige – den in Japans offizieller Zuwanderungspolitik nicht bedienten Niedriglohnsektor befüllt. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch für die aktuellste Initiative in Japans Zuwanderungspolitik ab, dem in bilateralen Verträgen geregelten Zuzug von Kranken- und Altenpflegekräften aus ausgewählten Ländern Südostasiens.
Pflegemigration
Auf der Basis bilateraler Wirtschaftsabkommen mit Indonesien und den Philippinen können seit 2008 bzw. 2009 jeweils bis zu 1.000 Kranken- und Altenpfleger pro Jahr aus diesen Ländern nach Japan reisen
Seit Bestehen der Abkommen haben jedoch lediglich 17 indonesische und zwei philippinische Pflegekräfte die staatliche Prüfung bestanden. Als größte Hürde erwies sich dabei die geschriebene japanische Sprache. Darüber hinaus zeigt sich, dass das System der Pflegemigration nach Japan unattraktiv für die potentiellen Zuwanderer ist; insbesondere die versagte Anerkennung bestehender Berufsabschlüsse und der hohe Stellenwert der Sprachkompetenz stehen im Zentrum der Kritik. So kamen über diesen Zuwanderungskanal bislang lediglich 791 indonesische und 532 philippinische Pflegekräfte nach Japan – weit unter der gesetzten Quote.