Das behalten wir im Blick: Flucht und Vertreibung im Gazastreifen
Im Gazastreifen gibt es weiterhin rund 1,7 Millionen Binnenvertriebene aufgrund des
Die vor der israelischen Bodenoffensive aus Rafah geflüchteten Menschen suchen nun in anderen Gebieten im südlichen Gazastreifen Schutz, etwa in dem von Israel als „humanitäre Zone“ ausgewiesenen Gebiet rund um das am Mittelmeer gelegene Dorf Al-Mawasi. Diese Gebiete sind aber, wie etwa die Stadt Chan Junis, weitgehend zerstört. Über den Grenzübergang Rafah, der für die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wichtig ist, gelangten im Mai aufgrund der Kämpfe kaum noch Hilfslieferungen in das Kriegsgebiet. Das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat Anfang Juni die Lebensmittelverteilung und Gesundheitsversorgung in Rafah eingestellt und den Schwerpunkt seiner Aktivitäten nach Chan Junis und in den zentralen Gazastreifen verlagert. Die Vereinten Nationen schätzen, Externer Link: dass im Gazastreifen 1,1 Millionen Menschen von katastrophaler Ernährungsunsicherheit betroffen sind.
Wegen der Angriffe auf Rafah steht Israel international in der Kritik, weil die halbwegs intakte Stadt als einer der letzten Zufluchtsorte für hunderttausende Menschen im Gazastreifen galt. Im Mai hat der Chefankläger des
In der letzten Maiwoche gab der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag einem Eilantrag Südafrikas teilweise statt und Externer Link: forderte Israel auf, die Militäroffensive auf Rafah unverzüglich einzustellen, bei der den Palästinenser:innen im Gazastreifen „Lebensbedingungen auferlegt werden könnten, die ihre physische Zerstörung ganz oder teilweise herbeiführen könnten“. Die Entscheidung des Gerichts steht im Zusammenhang mit der Klage Südafrikas vom
Bislang sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen Externer Link: mehr als 37.000 Palästinenser:innen getötet und über 85.000 verletzt worden (Stand 19. Juni 2024). Israels Behörden meldeten seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen 310 getötete und mehr als 1.900 verletzte Soldat:innen. Zudem befänden sich weiterhin 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Bei dem am 7. Oktober 2023 verübten
Zahl der Einbürgerungen erreicht neuen Höchststand
2023 haben sich in Deutschland rund 200.100 ausländische Staatsangehörige einbürgern lassen. Das ist die größte Zahl seit der Jahrtausendwende, Externer Link: wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Mehr als ein Drittel der Einbürgerungen (38 Prozent) gingen dabei auf vormals syrische Staatsangehörige zurück. Bereits seit einigen Jahren steigt die Zahl der Syrer:innen, die sich in Deutschland einbürgern lassen, weil immer mehr der 2014 bis 2016 nach Deutschland geflüchteten Menschen aus Syrien die Voraussetzungen für den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit erfüllen. Weitere große Gruppen Neueingebürgerter waren 2023 Eingewanderte aus der Türkei, Irak, Rumänien und Afghanistan. Staatsangehörige dieser fünf Länder machten zusammen mehr als die Hälfte (56 Prozent) aller Einbürgerungen aus. Die Eingebürgerten waren mit durchschnittlich 29,3 Jahren deutlich jünger als die Gesamtbevölkerung (44,6 Jahre). 55 Prozent der Eingebürgerten waren männlich. Die durchschnittliche Aufenthaltszeit in Deutschland belief sich auf 10,9 Jahre. Da die Einbürgerungen vor der
Weltweit immer mehr Binnenvertriebene
Die Zahl der Menschen, die innerhalb ihrer Länder auf der Flucht sind, ist 2023 auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Das Externer Link: teilte die internationale Beobachtungsstelle für Binnenvertreibungen (International Displacement Monitoring Center, IDMC) mit. Demnach gab es Ende 2023 weltweit 75,9 Millionen
EU beschließt umfassende Unterstützung für den Libanon im Gegenzug für Migrationskontrolle
Die Europäische Union (EU) und der Libanon haben Anfang Mai eine engere Zusammenarbeit Externer Link: vereinbart, die auch den Bereich der Migration umfasst. Bis 2027 hat die EU eine Milliarde Euro an Finanzhilfen zugesagt, darunter insbesondere Investitionen zur Stärkung der sozio-ökonomischen Stabilität (etwa für Bildung, Gesundheit, Banken- und Finanzwesen). Zugleich wurde vereinbart, dass der Libanonmehr gegen die Weiterreise von Menschen in Richtung Europa unternehmen soll. Im Gegenzug sagte die EU dem Land unter anderem Unterstützung bei der Rückführung von Geflüchteten und Migrant:innen in ihre Herkunftsländer zu und versprach, legale Wege nach Europa offen zu halten und einige der im Libanon lebende Flüchtlinge in die EU umzusiedeln.
Kein anderer souveräner Staat hat gemessen an seiner Bevölkerungszahl so viele Schutzsuchende aufgenommen wie der
Geldüberweisungen in Herkunftsländer steigen weltweit an
In ihrem Externer Link: Weltmigrationsbericht 2024 hat die
Der Weltmigrationsbericht zeigt auch: Mobilitätsmöglichkeiten sind ungleich verteilt. Menschen aus reicheren Ländern haben leichteren Zugang zu Visa – und damit legaler Migration – als Menschen aus ärmeren Ländern. Damit sind sie auch stärker vor Ausbeutung, Verhaftung und Abschiebung geschützt. 16 der 20 Hauptherkunftsländer internationaler Migrant:innen
Was vom Monat übrig blieb…
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist gestiegen. Das geht aus einer Externer Link: Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke im Bundestag hervor. Demnach wurden im ersten Quartal 2024 insgesamt 4.791 Abschiebungen vollzogen – rund 34 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 3.566 ausländische Staatsangehörige abgeschoben worden waren. Im Gesamtjahr 2023 wurden 16.430 Menschen aus Deutschland abgeschoben (2022: 12.945, 2021: 11.982).
Weniger Kommunen als noch im Herbst sehen sich von der Aufnahme von Schutzsuchenden überlastet. Das hat eine Externer Link: Studie der Forschungsgruppe Migrationspolitik der Universität Hildesheim und des Mediendienstes Integration ergeben. Von knapp 800 befragten Kommunen gaben 22,9 Prozent an, überlastet zu sein – im Oktober 2023 lag dieser Anteil noch bei 40,4 Prozent. 71,2 Prozent schätzten ihre Situation als „herausfordernd, aber (noch) machbar ein“, 5,9 Prozent gaben an, die Flüchtlingsaufnahme ohne größere Schwierigkeiten zu bewältigen. Zur Verbesserung der Situation hätten nachlassende Zuzüge von Asylsuchenden und der Ausbau der Aufnahmekapazitäten beigetragen, so die Forscher:innen. Neben der Unterbringung nennen die Kommunen vor allem die Ausländerbehörden und die Kindertagesstätten als stark ausgelastete Bereiche.
Die Bevölkerung der EU wird auch bei anhaltender Nettozuwanderung auf dem jetzigen Niveau von jährlich 1,2 Millionen Menschen bis 2070 um fast 20 Millionen auf 432,2 Millionen Menschen sinken. Dies geht aus Externer Link: Vorausberechnungen auf Grundlage von Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. Vom Bevölkerungsrückgang sind den Projektionen zufolge vor allem die ost- und südeuropäischen Mitgliedstaaten betroffen. Die Bevölkerung in Deutschland würde den Berechnungen zufolge nur leicht um 0,4 Prozent sinken.