- Interner Link: Zahl der Asylanträge steigt durch Zunahme bei Folgeanträgen
- Interner Link: 1,9 Mio. Geflüchtete in Deutschland
- Interner Link: Gerichte untersagen Rückführung von in Griechenland anerkannten Flüchtlingen
- Interner Link: EU will freiwillige Rückkehr stärker fördern
- Interner Link: Salvini wegen Blockade eines Rettungsschiffes vor Gericht
- Interner Link: Frontex an Rückführungen nach Libyen beteiligt?
- Interner Link: Dänemark will syrische Geflüchtete abschieben
- Interner Link: Kenia will große Flüchtlingslager schließen
- Interner Link: Was vom Monat übrig blieb...
Zahl der Asylanträge steigt durch Zunahme bei Folgeanträgen
In den ersten vier Monaten des Jahres hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) insgesamt 56.687 Asylanträge Externer Link: entgegengenommen. Das bedeutet einen Anstieg um 31,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, der allein auf eine gestiegene Zahl von Asylfolgeanträgen zurückzuführen ist (Januar bis April 2021: 19.361 Folgeanträge, Vorjahreszeitraum: 5.625). Die Zahl der Erstanträge sank dagegen leicht um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Januar bis April 2021: 37.326 Erstanträge, Vorjahreszeitraum: 37.440). Inzwischen ist die Zahl der Folgeanträge wieder rückläufig. Wurden im Januar und Februar noch jeweils mehr als 5.900 Folgeanträge auf Asyl gestellt, so waren es im April noch 1.246. Insgesamt nahm das BAMF im April 9.315
1,9 Mio. Geflüchtete in Deutschland
Zum 31. Dezember 2020 lebten rund 1,9 Millionen geflüchtete Menschen in Deutschland, etwa 1,4 Millionen davon mit einem
Neben den Personen mit Schutzstatus waren Ende 2020 im Ausländerzentralregister 208.266 Personen registriert, die sich mit einer Aufenthaltsgestattung in Deutschland aufhielten, sich also noch im Asylverfahren befanden. Darüber hinaus lebten 235.771 Personen mit einer
Gerichte untersagen Rückführung von in Griechenland anerkannten Flüchtlingen
Mehrere deutsche Oberverwaltungsgerichte haben eine Rückführung von Menschen nach Griechenland untersagt, die dort als Geflüchtete einen Schutzstatus erhalten hatten, dann aber nach Deutschland weitergereist sind und hier teilweise erneut Asyl beantragt haben (sog. Sekundärmigration). Ihre Asylanträge dürften nicht als unzulässig abgelehnt werden, weil ihnen im Falle einer Rückkehr nach Griechenland "Externer Link: die ernsthafte Gefahr einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung" drohe, so die Richterinnen und Richter. Anerkannte Schutzberechtigte könnten dort ihre elementarsten Bedürfnisse ("Bett, Brot, Seife") Externer Link: nicht befriedigen. So sind bereits jetzt viele anerkannte Schutzberechtigte in Griechenland obdachlos, da staatliche Unterstützungsleistungen 30 Tage nach der Asylanerkennung auslaufen. Frühestens nach einem zweijährigen Aufenthalt haben anerkannte Schutzberechtigte dort Zugang zu Sozialleistungen. Viele Kinder von anerkannten Flüchtlingen werden nicht beschult. Die wirtschaftliche Situation in Griechenland hat sich zudem durch die Corona-Pandemie erheblich verschlechtert, sodass es für Geflüchtete kaum möglich ist, Arbeit zu finden. Seit Ende 2019 sind rund 10.000 Menschen nach Deutschland weitergereist, denen in Griechenland ein Schutzstatus gewährt worden war.
EU will freiwillige Rückkehr stärker fördern
Die EU-Kommission hat eine Strategie beschlossen, die Migrantinnen und Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis dazu bewegen soll, freiwillig in ihre Herkunftsländer zurückzukehren. Bislang wurden etwa ein Drittel der Ausreisepflichtigen in der EU in ihre Herkunftsländer zurückgeführt. Der Anteil an freiwillig Rückkehrenden daran liegt laut Kommission bei 27 Prozent.
Um die gemeinsame Rückkehrpolitik zu koordinieren, will die EU-Kommission einen Rückführungskoordinator benennen, ein hochrangiges Netz für Rückkehrfragen einrichten und das Mandat der europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) erweitern. Sie soll die EU-Mitgliedstaaten in allen Phasen des Rückkehrprozesses operativ unterstützen – von der Vorbereitung bis hin zur Wiedereingliederung im Herkunftsland und der Evaluierung der Reintegrationserfolge. Außerdem soll Frontex einen Lehrplan für Rückkehrberaterinnen und -berater entwickeln. Ziel ist ein einheitlicheres Vorgehen der EU-Mitgliedstaaten. Darüber hinaus strebt die EU-Kommission eine engere Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern an. Die Strategie ist Teil des gemeinsamen EU-Rückkehrsystems, das im neuen
Salvini wegen Blockade eines Rettungsschiffes vor Gericht
Italiens ehemaliger Innenminister Matteo Salvini (Lega) muss sich ab Mitte September vor Gericht verantworten, weil er sich 2019 geweigert hatte, ein Schiff der Organisation "Open Arms" mit zeitweise bis zu 160 Geflüchteten an Bord in einen italienischen Hafen einlaufen zu lassen. Ihm werden deswegen Verletzung der Amtspflicht und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Es drohen 15 Jahre Haft. Sollte Salvini rechtskräftig verurteilt werden, dürfte er keine Regierungsämter mehr bekleiden. Er selbst weist alle Schuld von sich. Er habe nur im Interesse Italiens und im Sinne der Sicherheit des Landes gehandelt. Salvini hatte in seiner Zeit als Innenminister (Juni 2018 bis September 2019) immer wieder Schiffe abgewiesen,
Das Rettungsschiff Open Arms hatte im
Frontex an Rückführungen nach Libyen beteiligt?
Die europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) ist nach Recherchen unter anderem des Externer Link: ARD-Magazins "Monitor" und des Nachrichtenmagazins "Spiegel" an Rückführungen von Bootsflüchtlingen nach Libyen beteiligt. In mehreren Fällen seien Boote mit Geflüchteten an Bord von der libyschen Küstenwache in der maltesischen Such- und Rettungszone auf dem zentralen Mittelmeer abgefangen und nach Libyen zurückgebracht worden, nachdem zuvor ein Frontex-Flugzeug in der Nähe der Boote gesichtet worden war. In Libyen drohen Migrantinnen und Migranten schwere Menschenrechtsverletzungen, weil sie dort
Frontex weist die Vorwürfe der Journalistinnen und Journalisten zurück. Die Agentur informiere lediglich die Seenotleitstellen in Italien, Malta und Libyen über die Koordinaten von Flüchtlingsbooten. Diese Stellen seien dann für die Koordination der Seenotrettung verantwortlich. Seit 2017 unterstützt die EU die libysche Küstenwache mit Geld, Ausbildung und Ausrüstung, um den Grenzschutz zu stärken und
Dänemark will syrische Geflüchtete abschieben
Die sozialdemokratische Regierung Dänemarks will syrische Geflüchtete in ihr Herkunftsland abschieben, weil sie Teile Syriens – darunter die Hauptstadt Damaskus – für sicher hält. Die dänischen Behörden haben bereits begonnen, Aufenthaltserlaubnisse von Syrerinnen und Syrern nicht zu verlängern. Im ersten Quartal 2021 lebten nach Externer Link: Angaben der dänischen Statistikbehörde Statistics Denmark fast 44.000 Menschen aus Syrien im Land. Die meisten davon sind seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs im März 2011 nach Dänemark geflüchtet. Laut Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl droht aktuell bis zu 1.250 syrischen Staatsangehörigen der Entzug ihres Aufenthaltstitels. Möglich wird das auf der Basis von Externer Link: Gesetzesänderungen in den Jahren 2015 und 2019. Seitdem werden Aufenthaltsgenehmigungen für Geflüchtete nicht mehr für bis zu sieben Jahre ausgestellt, sondern sind auf ein bis zwei Jahre befristet. Bislang können Abschiebungen nach Syrien allerdings nicht durchgeführt werden, weil Dänemark keine diplomatischen Beziehungen mit dem Regime von Machthaber Baschar al-Assad unterhält.
Schon die konservativ-liberale Vorgängerregierung hat die Asylpolitik in den vergangenen Jahren deutlich verschärft – auch mit Unterstützung der damals noch oppositionellen Sozialdemokraten. Erklärtes Ziel der amtierenden Regierung unter der sozialdemokratischen Premierministerin Mette Frederiksen ist es, möglichst keine Asylsuchenden mehr aufzunehmen. 2020 stellten Externer Link: lediglich 1.547 Personen einen Asylantrag in Dänemark. Das war der niedrigste Wert seit 1998. Flüchtlingshilfsorganisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sehen die Entwicklung mit Sorge und Externer Link: fordern von Dänemark, dem ersten Land, das 1951 die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet hatte, wieder mehr Verantwortung für Schutzsuchende zu übernehmen.
In Deutschland hatte sich die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern im
Kenia will große Flüchtlingslager schließen
Die kenianische Regierung will bis Juni 2022 die zwei großen Flüchtlingslager Dadaab und Kakuma schließen. Mehr als 400.000 Menschen leben in den Lagern, die zu den größten der Welt zählen. Die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner stammen aus Kenias Nachbarland
Die kenianische Regierung begründete die Schließung der Lager mit Sicherheitsbedenken. Es besteht die Sorge, dass extremistische Gruppierungen aus Somalia wie die Al-Schabaab-Miliz unter den Geflüchteten Anhänger und Kämpfer anwerben könnten,
Was vom Monat übrig blieb...
Das Verfahren gegen die ehemalige Leiterin der Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist gegen die Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 10.000 Euro eingestellt worden. 2018 war ihr
Europaweit sind nach Externer Link: Angaben des Rechercheverbunds "Lost in Europe" mehr als 18.000 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus staatlicher Obhut verschwunden, 724 davon in Deutschland. Gesicherte Statistiken gibt es nicht. Kinderschutzverbände befürchten, dass viele der Kinder und Jugendlichen Opfer krimineller Ausbeutung werden.
Die USA wollen das