- Interner Link: Konflikte um Seenotrettung im zentralen Mittelmeer zum Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
- Interner Link: Ein Viertel der Menschen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund
- Interner Link: Debatten über Studie zu Racial Profiling
- Interner Link: Berichte über die Gefahren entlang afrikanischer Migrationsrouten
- Interner Link: Weniger Schutzsuchende in Deutschland
- Interner Link: Was vom Monat übrig blieb …
Konflikte um Seenotrettung im zentralen Mittelmeer zum Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
Migrationspolitik ist ein zentrales Thema der
Doch in diesen wie anderen
Anlässlich eines Folgetreffens der EU-Innenminister mit Vertreterinnen und Vertretern aus Marokko, Algerien, Tunesien,
Nachdem Anfang Juli bereits das Rettungsschiff "Sea-Watch 3" mit einem Fahrverbot belegt wurde, wurde Ende des Monates mit der Ocean Viking das letzte im zentralen Mittelmeerraum agierende Rettungsschiff durch italienische Behörden aus dem Verkehr gezogen. Als Grund wurden "technische und betriebliche Mängel" genannt. Anfang Juli hatte die Ocean Viking noch 180 Geflüchtete aus Seenot gerettet.
Ein Viertel der Menschen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund
Externer Link: Das Statistische Bundesamt zählte Ende 2019 insgesamt 21,2 Millionen Menschen mit
Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Erwerbsbevölkerung machte 2019 24,4 Prozent aus – also fast so viel, wie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Mit Blick auf die Beschäftigungsstruktur zeigen sich allerdings Besonderheiten: Im Reinigungsgewerbe haben mehr als die Hälfte der Angestellten einen Migrationshintergrund und auch in der Lagerwirtschaft (inklusive Post und Zustellung sowie Güterumschlag) und in der Lebensmittel- und Genussmittelherstellung sind Menschen mit Migrationshintergrund mit jeweils um die 38 Prozent besonders stark vertreten. Relativ gering ist dagegen ihr Anteil im Polizeivollzugs- und Kriminaldienst, im Gerichts- und Justizvollzug (sieben Prozent), im Schuldienst (elf Prozent) und beim Militär (zwölf Prozent) – allesamt Bereiche des öffentlichen Dienstes. Die Angaben basieren auf dem
Debatten über Studie zu Racial Profiling
Im Zuge der weltweiten Black-Lives-Matter-Proteste wird auch in Deutschland über "
Das Justizministerium und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes sprachen sich dafür aus, die Studie dennoch durchzuführen. SPD-geführte Innenministerien einiger Bundesländer (Niedersachsen, Thüringen, Berlin) kündigten an, zur Not selbst eine Studie in Auftrag zu geben. Im März 2020 hatte die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) der deutschen Bundesregierung die Durchführung einer Studie zu Racial Profiling Externer Link: empfohlen.
Berichte über die Gefahren entlang afrikanischer Migrationsrouten
Während in der Öffentlichkeit viel über die Gefahren der Mittelmeerpassage diskutiert wird, geraten die langen und gefährlichen innerafrikanischen Migrationswege oftmals aus dem Blick. Ein in Kooperation mit dem Mixed Migration Centre herausgegebener Externer Link: Bericht des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) fasst die Gefahren der Migration auf dem
Zudem erleben viele Migrantinnen und Migranten auf ihrem Weg sexualisierte Gewalt – insbesondere Gewalt gegen Frauen. Hiervon waren im Berichtszeitraum geschätzte 6.000 Personen betroffen. Täter sind häufig Schmuggler aber auch Sicherheitskräfte sowie Angehörige von Polizei und Militär. Auch Entführungen zur Erpressung eines Lösegeldes gehören zu den Gefahren dieser Migrationsroute (291 Fälle), wobei ein Großteil der Betroffenen angab, mehrmals entführt worden zu sein. Auch die Situation in libyschen Internierungslagern für Flüchtlinge trägt zur prekären Lage der Migrantinnen und Migranten bei. Aktuellen Schätzungen zufolge werden derzeit etwa 2.500 Menschen in solchen Lagern festgehalten. Es gibt
Die Menschenrechtslage von Migrantinnen und Migranten in Libyen nimmt auch eine von den Organisationen Brot für die Welt und Medico International in Auftrag gegebene Externer Link: Studie zum Ausgangspunkt für eine Untersuchung sogenannter Notfall-Rückführungen der
Weniger Schutzsuchende in Deutschland
Das Statistische Bundesamt hat neue Externer Link: Zahlen zur Entwicklung der Anzahl Schutzsuchender in Deutschland herausgegeben. Am 31. Dezember 2019 waren 1,839 Millionen Schutzsuchende im Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Damit war die Zahl im Laufe des Jahres 2019 um drei Prozent gestiegen – deutlich weniger als in den Vorjahren. Innerhalb dieser Gruppe sank die Zahl der Personen, deren Status offen war, also deren Asylantrag noch nicht beschieden wurde, um 13 Prozent auf rund 266.000. Dagegen stieg sowohl die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen, die einen anerkannten Schutzstatus oder humanitären Aufenthaltstitel haben (um sechs Prozent auf insgesamt 1,360 Millionen), als auch die Zahl derjenigen Personen, die mit einem abgelehnten Schutzstatus in Deutschland leben (um zehn Prozent auf rund 213.000 Personen). Diese Entwicklung wird damit erklärt, dass insgesamt weniger neue Asylanträge gestellt und zugleich anhängige Verfahren aus den letzten Jahren abgearbeitet wurden. Rund 84 Prozent der Menschen mit einem abgelehnten Schutzstatus verfügten Ende 2019 über eine Duldung, bei der eine Abschiebung vorübergehend ausgesetzt ist.
Was vom Monat übrig blieb …
Angesichts der Corona-Pandemie wurde in Deutschland im März 2020 der Familiennachzug weitgehend ausgesetzt. Ab Juli sollten ausgesetzte Verfahren wieder aufgenommen werden. Das UNHCR sichert den sich vielfach noch im Lockdown befindlichen Botschaften operative Hilfe zu.
Das Bundesinnenministerium hat dem Land Berlin das Einvernehmen verweigert, ein eigenes Landesprogramm zur Aufnahme von 300 Geflüchteten aus überfüllten Lagern in Griechenland aufzulegen. Das BMI begründet dies mit dem Vorrang "bundeseinheitlichen Handelns". Anfang August erklärte das BMI auch dem Land Thüringen kein Einvernehmen über ein Landesaufnahmeprogramm von bis zu 500 Personen.
Die italienische Regierung hat angesichts der Situation in Aufnahmelagern in Sizilien und Lampedusa die EU-Kommission um Hilfe und die Umverteilung von Flüchtlingen auf andere EU-Länder gebeten. In Italien ankommende und aus Seenot gerettete Migrantinnen und Migranten müssen derzeit eine vierzehntägige Quarantäne in Auffanglagern oder auf Schiffen einhalten, bevor sie nach Italien einreisen dürfen. Aufgrund schwieriger hygienischer Umstände in den überbelegten Einrichtungen waren mehr als 200 Menschen aus Quarantäneeinrichtungen geflohen.