Der März im Überblick:
- Interner Link: Deutlicher Rückgang der Asylantragszahl*
- Interner Link: Flüchtlingsverteilung: Ungarn, Polen und Tschechien haben gegen EU-Recht verstoßen
- Interner Link: Situation an der griechisch-türkischen Grenze bleibt angespannt
- Interner Link: Coronavirus: Resettlement von Flüchtlingen vorerst gestoppt
- Interner Link: Corona: Erntehelfer dürfen nun doch einreisen
- Interner Link: Rassismus zentrales Thema beim Integrationsgipfel im Kanzleramt
- Interner Link: Was vom Monat übrig blieb
*Die Zahlen des BAMF waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht verfügbar. Wir haben sie nachträglich ergänzt, 23.04.2020.
Deutlicher Rückgang der Asylantragszahl*
Die Zahl der Erst- und Folgeanträge auf Asyl ist im März deutlich Externer Link: gesunken. Das gilt sowohl im
Es ist davon auszugehen, dass die Strategien zur Eindämmung der
Flüchtlingsverteilung: Ungarn, Polen und Tschechien haben gegen EU-Recht verstoßen
Polen, Ungarn und Tschechien haben während der
Die Konsequenzen des Urteils sind allerdings noch unklar. Das Gericht konnte keine Geldstrafen verhängen; Ungarn und Polen selbst betrachten das Urteil als bedeutungslos, da die Beschlüsse zur Umverteilung von Asylsuchenden im September 2017 ausgelaufen sind und die beiden Länder nicht mehr zu einer Umsetzung gezwungen werden können. Von den ursprünglich 160.000 anvisierten Geflüchteten waren bis November 2017 Externer Link: 32.366 aus Italien und Griechenland auf andere EU-Staaten verteilt worden. 54.000 Plätze aus dem Relocation-Programm waren später im Rahmen der
Situation an der griechisch-türkischen Grenze bleibt angespannt
An der griechisch-türkischen Grenze kam es im März mehrfach zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Schutzsuchenden. Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (AKP)
Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, erklärten sich zudem bereit, mindestens 1.600 unbegleitete Minderjährige aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln in der Ägäis zu evakuieren. Dort harrten Ende März unter widrigen Bedingungen rund Externer Link: 39.700 Flüchtlinge und Asylsuchende aus, bei 34 Prozent von ihnen handelte es sich um Kinder, von denen wiederum 14 Prozent unbegleitet waren. Angesichts der auch in Griechenland stark steigenden Zahl an Menschen, die mit dem
Brüssel und Ankara verhandeln derweil über eine Neuauflage der im März 2016 geschlossenen Vereinbarung, wonach die EU der Türkei Milliardenhilfen für die Versorgung der Externer Link: knapp 3,6 Millionen aufgenommenen syrischen Flüchtlinge zur Verfügung stellt, im Gegenzug aber erwartet, dass die Türkei illegale Grenzübertritte in die EU unterbindet. Bis März 2020 hatten EU-Staaten im Rahmen der Vereinbarung rund Externer Link: 27.000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei aufgenommen, während 2.735 irregulär nach Griechenland eingereiste Geflüchtete in die Türkei zurückgebracht wurden. Die türkische Regierung ließ inzwischen provisorische Flüchtlingslager nahe der griechischen Grenze räumen und die Geflüchteten ins Landesinnere zurücktransportieren.
Coronavirus: Resettlement von Flüchtlingen vorerst gestoppt
Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 haben das UN-Flüchtlingshilfswerk (
Corona: Erntehelfer dürfen nun doch einreisen
Nachdem das Bundesinnenministerium im März wegen der Corona-Pandemie zunächst die Einreise von Erntehelfern aus Osteuropa untersagt hatte, darf nun doch eine begrenzte Zahl von Saisonarbeitskräften nach Deutschland kommen. Das teilte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) Anfang April mit. Demnach dürfen im April und im Mai jeweils 40.000 osteuropäische Arbeitskräfte einreisen, um Landwirte bei der Ente zu unterstützen. Der Bauernverband hatte zuvor vor steigenden Obst- und Gemüsepreisen gewarnt. Bis Ende Mai würden rund 100.000 Saisonarbeiter benötigt, so das Landwirtschaftsministerium. Da dieser Bedarf in diesem Jahr nicht vollständig durch ausländische Arbeitskräfte gedeckt werden kann, möchte die Bundesregierung in der einheimischen Bevölkerung Erntehelfer rekrutieren, etwa Arbeitslose, Studierende oder Asylbewerber. Um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, müssen Betriebe, die Erntehelfer beschäftigen, Externer Link: Sicherheitsauflagen einhalten, die von der Bundesregierung zusammen mit dem Robert Koch-Institut und dem Bauernverband abgestimmt wurden. So müssen etwa während der Arbeit Mindestabstände zwischen den Arbeitskräften eingehalten werden. Aus dem Ausland einreisende Erntehelfer müssen sich zudem einer Gesundheitsprüfung unterziehen und dürfen in den ersten 14 Tagen nach Einreise den Betrieb nicht verlassen, für den sie arbeiten.
Rassismus zentrales Thema beim Integrationsgipfel im Kanzleramt
Der Kampf gegen
Was vom Monat übrig blieb
Am 1. März ist das im Externer Link: Sommer 2019 beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft getreten. Es soll die Zuwanderung von Hochqualifizierten und Arbeitskräften mit qualifizierter Berufsausbildung aus Drittstaaten erleichtern, um Externer Link: Engpässen auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken.
2019 hat die Polizei in Deutschland 1.620 überwiegend rechtsmotivierte Angriffe auf Asylbewerber und Flüchtlinge Externer Link: registriert. In weiteren 128 Fällen wurden Asylunterkünfte attackiert. Darüber hinaus wurden 124 Angriffe gegen ehrenamtliche Helfer oder Hilfsorganisationen gemeldet. In diesen Zahlen sind noch keine Nachmeldungen enthalten.
Das Bundesverfassungsgericht hat eine 2016 vom Gesetzgeber beschlossene Regelung Externer Link: bestätigt, wonach EU-Bürger ohne Aufenthaltsrecht von Sozialhilfeleistungen ausgeschlossen werden dürfen. Unionsbürgern, die ausschließlich zur Arbeitssuche nach Deutschland eingereist sind, stehen demnach nur einen Monat lang Überbrückungsleistungen zu.