Flüchtlingslager in Calais geräumt
Eineinhalb Jahre existierte das Externer Link: Flüchtlingslager von Calais, welches unter der Bezeichnung Externer Link: Dschungel bekannt wurde. Nun haben die französischen Behörden das Externer Link: Camp geräumt und die Menschen in Aufnahmezentren im ganzen Land untergebracht. Gegen die Räumung gab es Proteste, die auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei führten. Die Lebensbedingungen im Lager waren von Hilfsorganisationen zum Teil als katastrophal beschrieben worden. Viele der geschätzten 6.500 bis 8.000 meist aus Eritrea, Sudan und Afghanistan stammenden Geflüchteten hatten von Calais aus versucht, als blinde Passagiere auf LKWs ihre Verwandten in Großbritannien zu erreichen.
Quartalsbericht zu Asylzahlen veröffentlicht
Am 12. Oktober hat das
Ende September lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei 579.314, davon 563.309 als Erstanträge und 16.005 als Folgeanträge. Bis Jahresende werde das BAMF mehr als doppelt so viele Entscheidungen Externer Link: als im Vorjahr getroffen haben, so Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Dennoch werde ein Externer Link: Antragsrückstau von voraussichtlich 200.000 bis 250.000 Anträgen erst im Frühjahr 2017 abgearbeitet werden können.
Im September wurden Externer Link: 15.618 Zugänge von Asylsuchenden im EASY-System registriert. Von Januar bis September 2016 waren es insgesamt 272.185 Registrierungen.
Immer mehr freiwillige Rückkehrer
Externer Link: Bund und Länder fördern mit dem gemeinsamen Programm REAG/GARP die freiwillige Rückkehr bzw. Ansiedlung in einem Drittstaat von abgelehnten, ausreisepflichtigen Asylbewerbern. In den vergangenen neun Monaten wurden 44.521 Rückkehrförderanträge bewilligt. Im Vorjahr waren bereits 35.514 Personen mithilfe des Förderprogramms ausgereist. 2016 kehrte ein Großteil der Personen nach Irak, Iran und Afghanistan zurück. 2015 waren die Hauptrückkehrstaaten die Westbalkanländer.
Migrationspartnerschaften mit Afghanistan und afrikanischen Staaten
Bundeskanzlerin Angela Merkel warb Anfang Oktober auch bei Externer Link: afrikanischen Staaten um weitere
Externer Link: Migrationspartnerschaften sind jedoch umstritten. Verschiedene Nichtregierungsorganisationen kritisieren die enge Verknüpfung von Migrations- und Entwicklungspolitik: Es wird befürchtet, die EU könne afrikanischen Ländern mit dem Entzug von Entwicklungshilfe drohen, sollten sie Schutzsuchende nicht von Europa fernhalten. Ob das Format der Migrationspartnerschaften auf andere Länder übertragen werden kann, soll bis zum nächsten EU-Gipfel überprüft werden.
Arbeitsmarktperspektiven durch Migration
Laut dem aktuellen Externer Link: Report des Bundesinstituts für Berufsbildung steige die Bevölkerungszahl in Deutschland bis 2023 auf 83,4 Millionen Einwohner. Der Fachkräftemangel könne trotz des Zuzugs von Geflüchteten und EU-Bürgern zunächst nicht kompensiert werden. Weil ein Drittel der Geflüchteten noch minderjährig sei und die Integration in den Arbeitsmarkt Zeit brauche, stünden diese Arbeitskräfte erst später zur Verfügung. Vor allem in Externer Link: technischen und Gesundheitsberufen werde der Bedarf ansteigen.
Externer Link: Eurostat teilte mit, dass 2014 mehr als jeder Dritte der 25- bis 54-Jährigen der zweiten Generation von Zugewanderten in der EU einen Hochschulabschluss vorweisen konnte, während der Anteil bei Personen ohne Migrationshintergrund bei 30,9 Prozent lag. Unterschiede ergeben sich je nach EU-Land sowie nach Herkunft der ersten Zuwanderergeneration. Entsprechend dieser Daten gingen Externer Link: 86 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund einer Beschäftigung nach. Die Einwanderer der zweiten Generation wiesen eine Beschäftigungsquote von 80,9 Prozent und die der ersten Generation von 72,8 Prozent auf.
Fluchtziel Deutschland wegen Menschenrechten
Das
Mehr Menschen mit Migrationshintergrund
Das Statistische Bundesamt teilte auf Grundlage des Mikrozensus 2015 mit, dass mit rund Externer Link: 17,1 Millionen im vergangenen Jahr mehr Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund hatten als je zuvor. Das sind 4,4 Prozent mehr als im Jahr 2014. Insgesamt haben somit 21 Prozent der Gesamtbevölkerung einen Migrationshintergrund. Die wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei, Polen und die Russische Föderation. 6,3 Millionen stammen aus den ehemaligen Gastarbeiteranwerbestaaten Türkei, Italien und Griechenland.