In einigen EU15-Ländern löste die Höhe der geschätzten Zuwanderungszahlen bei Politikern und in der Öffentlichkeit die Sorge aus, dass die hohen Arbeitslosenzahlen weiter ansteigen würden, sobald "billige" Arbeitskräfte auf den Markt strömten. 2004 erwarteten 75% der befragten Deutschen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit nach dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten; nur 28% begrüßten die Erweiterung.
Das Ausmaß der Zuwanderung und die Befürchtungen der Öffentlichkeit
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In Frankreich wurde im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung der "polnische Klempner" zum Symbol einer allgemein empfundenen Bedrohung für den einheimischen Arbeitsmarkt, eine Auffassung, die zur Ablehnung der EU-Verfassung im Mai 2005 in Frankreich beitrug.
Verschiedene wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Schätzungen der Zuwandererzahl aus Mittel- und Osteuropa kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen
Die Erfahrungen aus der EU-Süderweiterung sprachen tendenziell gegen eine starke Zuwanderung. Nach der Erweiterung um Spanien, Portugal und Griechenland in den 80er Jahren waren kaum Migrationseffekte zu erkennen. Die Zahl der Zuwanderer aus den südlichen Beitrittsländern ging nach der Erweiterung sogar leicht zurück. Ein direkter Vergleich konnte jedoch nicht gezogen werden, da die Einkommensunterschiede zwischen den alten und neu hinzukommenden EU-Ländern vor der Süderweiterung weit geringer als vor der Osterweiterung waren.
Angesichts ihrer geografischen Nähe zu den mittel- und osteuropäischen Ländern waren Deutschland und Österreich besorgt, dass sie die Mehrzahl der Zuwanderer aus der EU8 aufnehmen müssten. Eine solche geografische Nähe war beim EU-Beitritt Spaniens, Portugals und Griechenlands nicht gegeben. Diese Vorbehalte wurden durch die Tatsache verstärkt, dass ungefähr 80% der Personen, die seit dem Fall des Eisernen Vorhangs aus Mittel- und Osteuropa zuwanderten, Deutschland oder Österreich als Zielländer wählten.
Michael Heinen und Anna Pegels sind Doktoranden am Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Ruhr-Universität Bochum.
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