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Wer kommt nach Deutschland? Die Datenlage | bpb.de

Wer kommt nach Deutschland? Die Datenlage

Jessica Guth

/ 2 Minuten zu lesen

Im Jahr 2003 waren 54% aller Arbeitskräfte, die in der EU25 einer hauptberuflichen Tätigkeit in Forschung und Entwicklung nachgingen, in Deutschland, Frankreich und im Vereinigten Königreich beschäftigt.

Ausländische Forscher an der Universität Magdeburg. (© picture-alliance / ZB )

Deutschland ist für ausländische Forscher attraktiv und ist mittlerweile zum Hauptzielland für Wissenschaftler geworden, die an dem Programm des europäischen Forschungsstipendiums Marie Curie teilnehmen . Die Tabelle zeigt die zehn quantitativ wichtigsten Herkunftsländer ausländischer Forscher in Deutschland. Diese Zahlen sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da sie nur diejenigen Forscher/Akademiker aufführen, die eine Einzelförderung einer deutschen Förderinstitution erhalten haben. Diejenigen, die durch große Drittmittelprojekte finanziert, als wissenschaftliche Mitarbeiter direkt an Universitäten angestellt, oder durch Organisationen im Ausland unterstützt worden sind, werden nicht zwangsläufig erfasst .

Diese Zahlen können nur einen groben Überblick geben, vermitteln jedoch einen Eindruck, wie sich die Gruppe der ausländischen Forscher zusammensetzt. Das größte Problem bei der Ermittlung der Wanderbewegungen ist die Tatsache, dass es kein verlässliches und umfassendes Datenmaterial über ausländische Wissenschaftler in Deutschland gibt. Zum Beispiel wird die Nationalität des Universitätspersonals nicht in den amtlichen Statistiken aufgeführt, und ausländische Jungforscher, die keine Einzelförderungen erhalten, werden nicht in den Zahlen der Fördereinrichtungen erfasst. Es ist daher praktisch unmöglich, ein genaues Bild über die Anzahl ausländischer Wissenschaftler, Forscher und Akademiker zu einem bestimmten Zeitpunkt in Deutschland zu erhalten. Ohne eine deutliche Erhöhung der personellen und finanziellen Ressourcen bei der Datenerhebung ist es unwahrscheinlich, dass diese Datenlücke geschlossen werden kann.

 
Die 10 häufigsten Herkunftsländer ausländischer Forscher in Deutschland im Jahr 2004
 
PlatzHerkunftslandAnzahl% aller Forscher mit Einzelförderung
1Russische Föderation2.22110,8
2China1.3386,5
3USA1.0955,3
4Indien1.0845,3
5Polen7113,4
6Ukraine4252,1
7Italien4102,0
8Brasilien4052,0
9Rumänien3831,9
10Frankreich3781,8
Quelle: DAAD (2006)

Fussnoten

Fußnoten

  1. Siehe Gotzfried (2005).

  2. Siehe Van de Sande et al (2005).

  3. Für weitere Informationen über die Methoden der Datensammlung und den Umfang des Datenmaterials, das in Wissenschaft Weltoffen (DAAD 2006) enthalten ist, siehe die Webseite unter: Externer Link: http://www.wissenschaft-weltoffen.de.

Jessica Guth ist Forschungsstipendiatin und Doktorandin am Zentrum für Rechts- und Politikwissenschaften in Europa an der University of Leeds. Außerdem war sie T.H. Marshall-Stipendiatin 2006 an der London School of Economics und verbrachte ihr sechsmonatiges Stipendium bei der Migration Research Group (MRG), Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI).