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Regionale Integrationsmaßnahmen

Andreas Damelang Max Steinhardt Andreas Damelang und Max Steinhardt

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Im Laufe der letzten Jahre haben fast alle untersuchten Städte ein eigenes Integrationskonzept entwickelt und implementiert, welches auf die spezifischen regionalen Herausforderungen der jeweiligen Stadt zugeschnitten ist. Die einzelnen Konzepte unterscheiden sich jedoch in vielen Punkten.

Flaggen an Stuttgarter Häusern anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft. (© picture-alliance/dpa)

Im Laufe der letzten Jahre haben bis auf Köln alle in diesem Bericht untersuchten Städte ein eigenes Integrationskonzept entwickelt und implementiert, welches auf die spezifischen regionalen Herausforderungen und Bedürfnisse der jeweiligen Stadt zugeschnitten ist (vgl. Der Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration 2005; Freie und Hansestadt Hamburg 2007; Landeshauptstadt München 2006; Landeshauptstadt Stuttgart 2001 und 2007; Stadt Frankfurt am Main 2005).

Die einzelnen Konzepte unterscheiden sich sowohl bezüglich der inhaltlichen Schwerpunktsetzung und der durchzuführenden Maßnahmen als auch in Bezug auf ihre Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen. Zudem zeigen sich feine Unterschiede bei dem zugrundeliegenden Integrationsverständnis, was auch als ein Spiegelbild der verschiedenen politischen Mehrheitsverhältnisse interpretiert werden kann. Bei allen Differenzen haben die Konzepte gemeinsam, dass sie die Notwendigkeit regionalspezifischer Ansätze betonen, die Bedeutung von Sprache und Bildung herausstellen, die Arbeitsmarktpartizipation als zentrale Integrationsvoraussetzung verstehen und die Potentiale kultureller Vielfalt fördern möchten. Insbesondere der letzte Punkt verdeutlicht die Abkehr von der traditionellen "Ausländerpolitik", die Zuwanderung im Sinne der Rekrutierung von Gastarbeitern verstand, die als "Konjunkturpuffer" dienten, dem Rotationsprinzip unterworfen waren und somit nicht als langfristige Mitglieder der Aufnahmegesellschaft angesehen wurden. Die gegenwärtige Politik versucht die Chancen und Potentiale der internationalen Stadtgesellschaft in den Fokus zu stellen und zu fördern (vgl. Korte 1987) .

Die Einflussmöglichkeiten von Städten im Bereich Bildung und Arbeitsmarkt unterliegen aufgrund der gegebenen Kompetenzverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen gewissen Einschränkungen. Nichtsdestotrotz gibt es für die deutschen Städte und Kommunen eine Reihe von Einflussmöglichkeiten im Bereich Bildung und Arbeitsmarktzugang. Die Tabelle zeigt exemplarisch einige zentrale Maßnahmen, anhand derer die Integration von Zuwanderern und ihren Kindern gezielt verbessert werden kann und die bereits in die genannten Integrationskonzepte der Städte aufgenommen worden sind. Der Fokus der Maßnahmen liegt hierbei auf der Sprach- und Bildungsförderung sowie einer Verbesserung des Arbeitsmarktzuganges. Da insbesondere der Übergang von der Schule in den Beruf eine wichtige und prägende Phase für die spätere berufliche Laufbahn ist, wird in den Städten eine verstärkte Zusammenarbeit von Schulen, Unternehmen und den Handwerks-, Industrie- und Handelskammern angestrebt.

 
Beispiele regionaler Integrationsmaßnahmen
 
BildungArbeitsmarkt
Sprachkurse für Neu- und AltzuwandererIndividuelle Berufsberatung und Qualifizierungsprogramme für Jugendliche mit Migrationshintergrund
Vorschulische Sprach- und Bildungsförderung in KindertageseinrichtungenUnterstützung bei der Suche nach Ausbildungsstellen
Aktive Einbindung der Eltern durch Sprachkurse und SeminareSchaffung zusätzlicher Ausbildungstellen bei Unternehmen mit Migrationshintergrund
Ehrenamtliche LernbegleiterFörderung selbstständiger Tätigkeiten
Erweiterung der interkulturellen Kompetenz von LehrkräftenInterkulturelle Öffnung und Ausrichtung der Verwaltung und öffentlichen Dienste
Quelle: Integrationskonzepte der Städte

Fussnoten

Fußnoten

  1. Zur Bedeutung kultureller Vielfalt für die ökonomische Entwicklung von deutschen Städten sei verwiesen auf Damelang, Steinhardt und Stiller (2007).

Andreas Damelang ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

Max Steinhardt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitutes (HWWI) und des Centro Studi Luca D´Agliano in Mailand (ab Mai 2008).