In den Jahren 1938 und 1939 fanden knapp 10.000 jüdische oder wegen ihrer jüdischen Herkunft im nationalsozialistischen Deutschland bedrohte Kinder im Rahmen der Kindertransporte Zuflucht in Großbritannien. Die meisten kamen aus dem "Altreich", ein Drittel aus dem im März 1938 annektierten Österreich und kleinere Gruppen aus der Tschechoslowakei und der Freien Stadt Danzig.
Nach den Novemberpogromen hatten jüdische Hilfsorganisationen bei der britischen Regierung eine Lockerung der Einreisebedingungen für Personen unter 17 Jahren durchgesetzt. Vorgabe dabei war, dass alle Kosten für Transport und Aufenthalt durch private Gelder gedeckt und die Kinder sich nicht dauerhaft in Großbritannien niederlassen würden. Diese humanitäre Geste ist vor dem Hintergrund einer zum damaligen Zeitpunkt bereits äußerst restriktiven Aufnahmepolitik fast aller möglichen Zufluchtsländer – auch Großbritanniens – für Schutzsuchende aus Deutschland zu sehen.
Denkmal zur Erinnerung an den Kindertransport vor dem Londoner Bahnhof Liverpool Street Station. (© picture-alliance, prisma)
Denkmal zur Erinnerung an den Kindertransport vor dem Londoner Bahnhof Liverpool Street Station. (© picture-alliance, prisma)
Das "Refugee Children’s Movement" beschaffte Bürgschaften für die aufzunehmenden Kinder und organisierte gemeinsam mit anderen britischen Hilfsorganisationen Unterkünfte für die jungen Migrantinnen und Migranten. Zunächst wurden sie vor allem in Gemeinschaftsunterkünften, später fast nur noch in Pflegefamilien untergebracht. Auf deutscher und nach dem
Nach Kriegsende, als ein großer Teil der Kinder erfahren musste, dass ihre Eltern und andere Verwandte im
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