Auswanderung deutscher Staatsangehöriger
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Zahl der abgewanderten deutschen Staatsangehörigen fast verdreifacht. Während in den 1970er Jahren jährlich durchschnittlich 50.000 Deutsche aus dem damaligen West-Deutschland fortzogen, ist diese Zahl in den nachfolgenden Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie erreichte 2008 einen historischen Höchststand mit rund 175.000 registrierten Abwanderungen aus dem wiedervereinigten Deutschland.
Fokus des Kurzdossiers und Gliederung
Das vorliegende Kurzdossier diskutiert einen Aspekt dieser Entwicklungen, indem es die Anliegen und Bedürfnisse analysiert, die im Ausland lebende deutsche Staatsangehörige in Bezug auf ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen haben. Der Beitrag hat folgenden Aufbau:
Nach einer Auseinandersetzung mit Schätzungen zur Zahl der im Ausland lebenden deutschen Staatsangehörigen wird der Begriff "Expatriate" bzw. "Expats" definiert. Beispielhaft werden dann einige Charakteristika deutscher Expats in Hongkong und Thailand und deren Anliegen und Sicherheitsbedürfnisse vorgestellt. Als theoretischer Rahmen dient dabei das aus den Internationalen Beziehungen stammende Konzept der menschlichen Sicherheit (human security). Der Schlussteil geht kurz auf die Frage ein, warum sich die deutsche Regierung um die im Ausland lebenden deutschen Staatsangehörigen und deren Anliegen kümmern sollte.
Das Kurzdossier beruht auf Ergebnissen eigener Feldforschung zu deutschen Expats in Chinas Sonderverwaltungszone Hongkong und in Thailand. Beide Orte sind Teil einer größeren geopolitischen Einheit, die Asien-Pazifik genannt wird und die als eine der bedeutendsten Regionen weltweit gilt
Dieser Text ist Teil des Kurzdossiers