Brisanz erhält es durch den demographischen Wandel, der den in Deutschland und anderen europäischen Ländern bereits jetzt in einigen Branchen konstatierten Fachkräftemangel in Zukunft noch verstärken wird. Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge, fehlten im Jahr 2011 bereits über 158.000 hochqualifizierte Fachkräfte, besonders in der Branche der MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) (BMWi 2012a). Um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken hat sich die Bundesregierung im Juni 2011 auf fünf Strategien zur Erschließung von Fachkräften geeinigt.
Gliederung
Anlässlich des Inkrafttretens dieses Gesetzes widmet sich dieses Kurzdossier der Thematik der Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen in Deutschland. Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die bisherigen Regelungen der Anerkennung im Ausland erworbener Abschlüsse gegeben und gezielt nach den Schwierigkeiten gefragt, die sich in der bisherigen Anerkennungspraxis ergaben. In diesem Rahmen soll deutlich gemacht werden, warum eine gesetzliche Grundlage für die Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen dringend notwendig erschien. Im Anschluss wird das BQFG umfassend vorgestellt, bevor ein kritischer Blick auf die neuen, mit ihm eingeführten Regelungen geworfen wird: Stellt das Gesetz wirklich ein geeignetes Mittel dar, um die Probleme der bisherigen Anerkennungspraxis zu beheben und diese effektiver zu gestalten? Oder greift das BQFG zu kurz, um wie geplant, Fachkräfte zu gewinnen und mehr Menschen die Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Qualifikationen zu ermöglichen? Gibt es parallel zum Gesetz Bestrebungen das Anerkennungssystem zu verändern? Zu diesen und weiteren Fragen bietet das Kurzdossier eine Übersicht.
Dieser Text ist Teil des Kurzdossiers