Yahko Demir, heute 74, ist syrisch-orthodoxer Christ, seine Muttersprache ist Aramäisch. Nach seinem Dienst beim türkischen Militär zog es ihn ins Ausland. In tief verschneiten deutschen Wäldern war er 1969 als Holzfäller eingesetzt, später am Hochofen, im Straßenbau, und er engagierte sich in einem Verein für assyrische Kultur. Seine sieben Kinder und 26 Enkelkinder leben in Augsburg; er selbst kehrte mit seiner Frau Menira 2003 in den Südosten der Türkei zurück.
"Ich hatte kaum noch an Deutschland gedacht. Und als es dann losging, musste alles ganz schnell gehen. Ich kam in den Süden, nach Karlsruhe. Aber was sie dort Süden nennen, ist für uns tiefster Osten. Zumindest, was das Wetter betrifft. Die Wälder waren tief verschneit, und meine erste Arbeit bestand darin, im Wald Bäume zu fällen. Wir wurden in Drei-Mann-Teams aufgeteilt. Ich arbeitete mit zwei Freunden aus Midyat zusammen, einem Christen und einem muslimischen Kurden. Wir alle konnten kein Deutsch. Nur einzelne Brocken wie: 'Komm', 'Geh arbeiten', 'Marsch, marsch'."