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Zum Projekt
Was bedeutet es, alles hinter sich zu lassen und in einem fremden Land neu anzufangen? Dazu fand im März 2017 in Hamburg ein Workshop mit 24 Journalisten und Comiczeichnern aus zehn Ländern statt. In Zweierteams entwickelten sie Comicreportagen über Flucht, Vertreibung und Migration. Das Projekt verstand sich auch als Reflexion über die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Grundwerte Deutschlands: Von A wie Asyl bis Z wie Zuwanderung. Das „Alphabet des Ankommens“ kombiniert Journalismus mit Comics, um das Thema Aus- und Einwanderung einmal anders anzugehen.
Zum Genre
Comics sind nicht nur lustig oder erzählen erfundene Geschichten, sondern sie beschäftigen sich auch mit ernsthaften Themen und tatsächlichen Ereignissen. Die Comicreportage ist wie jede Reportage im Fernsehen oder in der Zeitung auch ein auf Tatsachen und Recherchen beruhender, zugleich aber auch subjektiv eingefärbter Erlebnisbericht.
Zu den Autoren
Marlene Goetz ist freie Journalistin. Sie arbeitet für verschiedene Printmedien, Radio- und Fernsehsender im französischsprachigen Raum. Sie wurde 1984 in Deutschland geboren und lebt in Berlin.
Hannah Brinkmann ist Comiczeichnerin und Illustratorin. Momentan macht sie einen Master in Illustration an der HAW in Hamburg. Sie wurde 1990 in Deutschland geboren und lebt in Hamburg.
In der Reportage geht es um...
...die Hamburger Flüchtlingsambulanz, wo Minderjährige therapeutisch behandelt werden. Wer vor Krieg und Verfolgung flieht, erleidet häufig seelische Schäden.
Arbeitsaufträge
Erläutern Sie ausgehend von der Comicsequenz und M1 die Aufgabe der Flüchtlingsambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in Hamburg.
Erklären Sie ausgehend von der Comicsequenz und M2 die vielfältigen Auslöser traumatischer Ereignisse und ihre Folgen.
Erläutern Sie die ästhetischen Stilmittel, die in dem Comic zur Darstellung der Traumata eingesetzt werden.
Entwickeln Sie ein geeignetes Werbeplakat, das u.a. im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg platziert werden soll, um Menschen zu Spenden für die Flüchtlingsambulanz zu animieren.
M1 Die Flüchtlingsambulanz der UKE Hamburg stellt sich vor:
Seit 1998 bieten wir ambulante psychiatrisch – psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung für Flüchtlingskinder in Hamburg an. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Behandlung von Traumafolgestörungen und damit verbundenen Symptomen, wie zum Beispiel Ängsten, Schlafstörungen und Depressionen.
Ein Team aus Ärzten, Psychologen, Psychotherapeuten, Kunsttherapeuten, Musiktherapeuten, Pädagogen, Sozialpädagogen und Dolmetschern hat es sich zur Aufgabe gemacht, den seelischen Wiederaufbau dieser Kinder zu fördern.
Quelle: UKE Hamburg, Ambulanzzentrum (Hrsg): Fortbildungsprogramm 2017, S. 2.
M2 Folter, Flucht und Trauma
„Im klinischen Fachverständnis ist ein Ereignis dann ‚traumatisch’, wenn es mit dem direkten Tod anderer Menschen oder einer Todesbedrohung, einer schweren Verletzung oder einer anderen Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit der eigenen oder einer anderen Person zu tun hat (Birck 2002,27).“ [...]
Das Erleben einer traumatischen Situation verursacht eine dauerhafte Erschütterung des Selbst- und Werteverständnisses und kann somit eine psychische Erkrankung bewirken. Verschiedene Arten von Traumata werden unterschieden, das Natural Desaster (Naturkatastrophen, z. B. Erdbeben, Überschwemmungen, Lawinen), Technical Desaster (Zugunglück, Flugzeugabsturz, schwere Verkehrsunfälle, Arbeitsunfälle), Man Made-Desaster (zwischenmenschliche Gewalt, z.B. kriminelle Gewalttaten, familiäre Gewalt, körperliche Misshandlungen, kriegerische Konflikte, Folterungen). [...] Die Posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen, psychosomatische Störungen (z. B. Schmerzstörungen), Angsterkrankungen und dissoziative Störungen sind Krankheitsbilder, die als Folge traumatischer Ereignisse entstehen können.
Quelle: Aus: Özkan, Ibrahim/Vogel, Julia: Folter, Flucht und Trauma – zur Behandlung von Flüchtlingen im Asylverfahren. In: Vertrieben, geflohen – angekommen? Das Thema Flucht und Vertreibung im Geschichts- und Politikunterricht, hrsg. von Manfred Quentmeier u.a., Schwalbach/Ts. 2016, S. 152f.