Irgendwann im Jahre 82...
... oder war es schon '83, auf jeden Fall schien die Sonne draußen, sah ich bei "Formel 1" das erste Mal MCs rappen: "New York, New York, big city a dream, but everything in New York ain't at all like what it seem". Grandmaster Melle Mel, mit Nietengürtel zwischen Ghettodekor – Mülltonnen und, soweit ich mich erinnern kann, ein Throw-up im Hintergrund – hauchte durch seine ungeheure Präsenz dem Playback Leben ein. Mehr Leben als ich es je von einem anderen Musiker außerhalb Afrikas erlebt hatte.
Woher nahm er diese vielen Worte, von denen sich keines wiederholte? Woher nahm er den Atem, um sich nicht zu verhaspeln? Was war das? Gesang? Dann diese hünenhafte Gestalt mit muskulösem Oberarm und wütendem Ausdruck. Keiner von diesen bübchenhaften Poppern mit ihren blonden Strähnen, Pumphosen und unkoordinierten Bewegungen, für die ich auf den Parties von meinen weißen Schulkameraden Begeisterung vorschützen musste. Ziemlich genau zehn Jahre später stand ich selbst das erste Mal als MC mit "Advanced Chemistry" vor der Kamera. Gemeinsam mit Torch und Toni L rappte ich mir die Seele aus dem Leib. Anders als "Grandmaster Flash & The Furious Five" hatten wir darauf bestanden, nicht Playback zu rappen.
Afro-Deutsche waren von Anfang an mit dabei
Allein in Heidelberg, einem der wichtigen Entstehungsorte der Hip-Hop-Kultur in Westdeutschland, fällt mir kaum ein Bruder ein, der damals nicht getanzt oder ein bisschen gerappt hätte. Robby, Brandy, Tarek, Gerry, Mark, Freddy, Raymond – mit letzterem hatte ich 1984 meinen ersten Fernsehauftritt beim Rhein-Neckar Fernsehen. Ihre Namen verlieren sich im Dunkel der ungeschriebenen Hip-Hop-Geschichte der 1980er, eine Geschichte, die lange vor den ersten Plattenveröffentlichungen von Rapbands in Deutschland beginnt. Hip-Hop stärkte uns den Rücken. Meine Generation von Afros, die in den 80ern aufwuchs und Hip-Hop in den 90ern großmachte, befand sich in den 80ern in einer ausweglos erscheinenden Situation. In den 70ern hatten selbst die Deutschen irgendwann entdeckt, dass "black beautiful" ist und Soul war hier populär – ein Welle, auf der unsere Eltern, waren Sie nun Afrikaner oder Afro-Amerikaner, reiten konnten. Die frühen 80er waren dagegen Ödnis, ein musikalischer Horrortrip. Wie Guerilleros kämpften wir uns durch diese Zeit, indem wir versuchten, an jedem noch so farblosen Popper in der Glotze irgendetwas zu finden, womit wir uns identifizieren konnten. Denn außer Michael Jackson – und der ließ ein eher unbequemes Gefühl zurück, weil irgend etwas nicht mit ihm stimmte – bekam man keinen Schwarzen im deutschen Fernsehen zu sehen oder im Radio zu hören.
Afro-Deutsche leben und überleben...
... so wie andere Minderheiten in Deutschland, deren Ursprünge in der Migration liegen, in der Grauzone, in der sich die Widersprüche dieser Gesellschaft auftun. Dies merkt man an den wechselreichen Lebensläufen von Afros, von denen viele zwischen verschiedenen Kontinenten, zwischen verschiedenen Familien oder einfach unter dem ständigen Ausnahmezustand des Rassismus aufgewachsen sind. Daher waren viele Afros und andere Migranten zwiespältig, was ihre Akzeptanz der deutschen Version der weltweiten Hip-Hop-Bewegung anging; dies galt besonders für MCs. Denn Ende der 80er, Anfang der 90er war es nicht cool, auf deutsch zu rappen. Gerade bei vielen Brüdern und Schwestern war die Identifikation mit den Afro-amerikanischen Vorbildern besonders groß – die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zu wenig konnte die deutsche Sprache Ausdruck eines positiven Lebensgefühls sein. Dafür hatte sie zu sehr den bitteren Beigeschmack der schmerzhaften Erfahrung des Rassismus. Oft wurde ihre Beherrschung einem sogar ganz abgesprochen: "Woher kannst du denn so gut deutsch?" Viele Afros übernahmen daher damals lieber den Habitus und die Musik von ihren US-amerikanischen Vorbildern.
Schwarzköpfe, ein solidarischer Sammelbegriff
... für Migranten aus dem Süden, den Rossi und Kutlu von "Microphone Mafia" geprägt haben, waren schon von Anfang an maßgeblich am Aufbau von Hip-Hop in Deutschland beteiligt. Wichtig für die Entwicklung von Rap waren in der ersten Zeit vor allem afro-amerikanische MCs, meist GIs oder deren Familienangehörige, Leute wie Eddy Action und die US-Mitglieder von "Bionic Force" in Frankfurt, oder Turbo B und Eric "IQ" Gray, die zu rappen anfingen in der Szene, die im Umfeld der Kasernen und Ami-Diskos entstanden ist.
Die meisten Afro-Deutschen waren dagegen in deutschen Wohnzimmern aufgewachsen, gingen auf deutsche Schulen und waren in verschiedenem Maße "deutsch". In verschiedenem Maße deshalb, weil jeder von uns seine eigene Story hatte, die den einen mehr, den anderen weniger mit afrikanischer oder afro-amerikanischer Kultur und oft auch mit der englischen Sprache in Berührung gebracht hatte. Die Lyrics von KRS One, Public Enemy, Kool Keith und Big Daddy Kane, von denen die durchschnittlichen deutschen Kids meist nur Wort- und Satzfetzen aufschnappten, eröffneten vielen von uns Afros daher oft ihre tiefere Bedeutung. Wir ahmten eifrig die Metrik, die Betonung und den Wortgebrauch amerikanischer MCs nach und waren in unseren Rapskills den einsprachigen, monokulturellen deutschen Eingeborenen oft weit voraus.
Gerade die afro-deutschen MCs aus dem Rhein-Main-Gebiet rappten souverän auf Englisch, dazu gehörte Moses P, der 1989 "Twilight Zone" herausbrachte, oder D-Flame und Ebony Prince, die sich mit Black Englisch pudelwohl fühlten, weil sie als Teenies mit fast ebenso jungen GIs auf Kasernenhinterhöfen und an Wochenenden im Funkadelic in Frankfurt herumgehangen hatten. "Da Germ" brachte '93 seine erste Maxi "Da mic izza 3rd rail" in lupenreinem amerikanischem Englisch heraus. Auch die beiden afro-deutschen MCs von "Easy Business", eine der ersten professionell arbeitenden Bands aus Hamburg, rappten in solidem Englisch.
Aber es gab auch damals bereits MCs und Bands, die anderen Einflüssen unterlagen. N-Factor mit den beiden afro-deutschen MCs Wally B und Pacman rappten in den frühen Neunzigern auf Englisch über Rockgitarren-Riffs. "No Remorze" mit DJ Stylewarz am Set und "Crak" am "Mic" machten Britcore in Richtung Hijack und Silver Bullet. Don Abi und sein Bruder Ade, damals noch als "Duke T" bekannt, späterer Kopf von "Weep Not Child", dann des "Brothers Keepers"-Projekts, war Ende der Achtziger mit "Goldlover D" Frontman von "Exponential Enjoyment" – die Band, für die eine Zeit lang Viva VJ Mola Adebisi Tänzer war.
Adé experimentierte schon früh mit afrikanisch inspirierten Beats. Auch ich gehörte in diese Ecke. Meine ersten englischen Rhymes waren nicht nur von "Funky Four Plus One" und Kurtis Blow inspiriert, sondern ebenso von Mutabaruka. Viele der ersten Songs von Advanced Chemistry Ende der 80er waren von afrikanischen und karibischen Elementen bestimmt. 1991 hatten Adé und ich die Idee, Advanced Chemistry und Exponential Enjoyment für deren Album "Chop or Quench" zusammenzuführen. "Polyglott Poets" hieß das für die damalige Zeit außergewöhnliche Stück, auf dem wir in sechs Sprachen rappen. Die Platte kam leider erst 1993 in die Läden, aber die Lines von Adé und mir auf Pidgin-English gehören sicher zu den ersten Raps "amerikanischen Stils" überhaupt in einer afrikanischen Sprache.
Aber genau in dieser Orientierung nach Außen weg von Deutschland, ist auch der Grund dafür zu suchen, dass Afros auch ganz vorne dabei waren in der Erschaffung von deutschsprachigem Rap. Scheinbar paradoxerweise fiel es nämlich jenen MCs oftmals leichter auf Deutsch umzusatteln, die vorher jahrelang ernsthaft auf Englisch gerappt sowie Metrik und Intonation von ihren amerikanischen Vorbildern verinnerlicht hatten. Solche MCs hatten ein Empfinden dafür entwickelt, wie man auch eine Sprache wie die deutsche mit ihren Konsonantenverbindungen, Deklinationen und ihrer komplizierten Satzstruktur in Reimen bändigen konnte, ohne dafür Fluss und Rhythmus zu opfern. Torch zum Beispiel, der 1987 gemeinsam mit Toni L, DJ Mike MD, Gee One und mir Advanced Chemistry gründete, leistete für die Entstehung von Rap auf Deutsch Pionierarbeit, als er Ende der Achtziger begann, auf "Advanced Chemistry"- Konzerten und Hip-Hop-Jams auf Deutsch zu rappen.
Dieses scheinbare Paradoxon lässt sich erklären: Afro-Deutsche befinden sich in einer besonderen Lage unter den Minderheiten Deutschlands, die aus der Migration hervorgegangen sind. Unter Menschen afrikanischer Herkunft ist bisher der Anteil von Afro-Deutschen mit einem weißen deutschen Elternteil oder der in deutschen Familien aufgewachsenen sehr hoch. Viele Afro-Deutsche wachsen daher mit mindestens einem, wenn nicht gar zwei Füßen in der deutschen Kultur auf, die ihnen in der vollen Bandbreite von ihren deutschen Familienangehörigen vermittelt wird. Der tägliche Kampf gegen verdeckten oder offenen Rassismus in der Schule, auf der Straße, im Job oder auf Ämtern ist zwar der gemeinsame Nenner, durch den alle Schwarzköpfe miteinander verbunden sind. Dennoch sind Afros im Gegensatz zu Migranten mit anderem Hintergrund eine sehr heterogene Minderheit, ohne ein gemeinsames "Herkunftsland", ohne eine andere gemeinsame Sprache als Deutsch. Der Widerspruch zwischen dem von der Gesellschaft aufgezwungenen "Anderssein" von Afros auf der einen und dem kulturellen "Deutschsein" auf der anderen Seite musste irgendwann aufbrechen. So geschah es auch.
Einige vorausschauende Afros gründeten Mitte der Achtzigerjahre die ISD – Initiative Schwarze Deutsche, die erste politische und identitäre afro-deutsche Organisation. Die Aktivisten der ISD waren es auch, die damit begannen, "Deutschsein" politisch zu definieren und als inklusiven Begriff zu verstehen, der alle in Deutschland lebenden Menschen einschließt, egal mit welchem Hintergrund, ob mit oder ohne deutschen Pass. Die Selbstbezeichnungen Afro-Deutsch und Schwarze Deutsche mussten für weiße Deutsche wie eine Provokation erscheinen, denn sie rüttelten an den Grundfesten ihrer Selbstdefinition – "man kann doch nicht schwarz und deutsch sein". Diese Wortschöpfungen haben bis heute daher eine enorme politische Schlagkraft und das Kompositionsprinzip lässt sich, wie es bereits geschieht, beliebig ausdehnen – Deutsch-Türkin, Asiatischer Deutscher, Indianischer Deutscher, Deutsch-Kurdin, die Liste ist endlos. Die ethnische Definition von Deutschsein als "weiß mit Nachnamen Müller oder Schmidt" wird dadurch ausgehöhlt und ad absurdum geführt.
Dieses Prinzip machten wir uns als Advanced Chemistry zu Nutze als wir auf unserer 1992 erschienenen Maxi-Single "Fremd im eigenen Land" den Begriff afro-deutsch in die Welt hinaustrugen. Die Single markierte den Wendepunkt in der Entwicklung von deutschsprachigem Rap und war in zweierlei Hinsicht ein besonderes Ereignis. Zum ersten Mal kam eine deutschsprachige Hip-Hop-Scheibe auf den Markt, die radikal dem Ulk des "Deutschrap" à la "Die Fantastischen Vier" den Rücken kehrte und durch Fluss und lyrische Dichte mit internationalen Produktionen Schritt halten konnte. Außerdem war der Song so etwas wie ein fünfminütiger Gewaltmarsch, der das Gesicht des Rassismus in Deutschland von allen Seiten beleuchtete. Mit seiner Mischung aus politischer Stellungnahme mit unmittelbarem Bezug auf den rassistischen Terror der Zeit und offensiver, wütender persönlicher Erzählung bekam "Fremd im eigenen Land" eine Anziehungskraft auf junge Leute – Migranten und Eingeborene gleichermaßen – wie wir es selbst nicht erwartet hatten.
Doch Fremd im eigenen Land kam nicht aus heiterem Himmel, sondern war das Ergebnis jahrelanger Arbeit – an unseren Rapskills auf hunderten von Hip-Hop-Jams, an unserem politischen Bewusstsein durch meine Vernetzung mit der ISD. Welche Weichen die Achse "ISD – Hip-Hop – 'Fremd im eigenen Land'" für die Zukunft des deutschen Rap und der afro-deutschen Agitation stellen sollte, lässt sich daran erkennen, wenn man sich den Videoclip von "Fremd im eigenen Land" anschaut. Der erste Blick erschließt einem Beobachter die tiefe politische Message, die allein von der Anwesenheit – in dieser Form das erste Mal überhaupt – der migrantischen Jugendlichen ausgeht, die sich in dem Clip selbstbewusst tummeln.
Ein zweiter Blick lässt Gesichter erkennen: D-Flame, Tyron Ricketts, Ebony Prince – Duke T alias Adé konnte leider nicht kommen und Dennis von den "Absoluten Beginnern" war wohl noch zu jung für weite Reisen –, Torch und ich. Jeder dieser MCs nahm später irgendwann auch an einem der jährlichen Bundestreffen der ISD statt, bei denen sich Hunderte von Afro-Deutschen und Afrikanern miteinander austauschten, ihre Geschichte und Gegenwart kennen lernten und Position bezogen. Die Teilnahme am deutschlandweiten Netzwerk politisch aktiver Afro-Deutscher, das die jahrelange ISD-Arbeit erschaffen hatte, schärfte das politische Bewusstsein der ersten Generation afro-deutscher MCs und führte dazu, dass sie bis heute auf die eine oder andere Weise künstlerisch-politische Statements in ihre Musik einbringen.
Natürlich waren nicht alle afro-deutschen MCs in den Neunzigern politisch in ihren Lyrics. MC Aphroe von Raid auf "Stille Post", Tone von "Konkret Finn", der mit seinem Debüt "Ich diss dich" einen raptechnischen Meilenstein setzte, die Songs von MC René, der seinen deutsch-afrikanischen Hintergrund nie hervorkehrte, und das Gesamtwerk von Moses P zeigen, dass ganz im Sinne der Hip-Hop-Kultur "Skills" und "Bragging" sowie "Boasting" auch bei Afros immer an vorderster Stelle standen. Sogar der weitaus größere Teil unserer Songs war nicht explizit politisch. Dennoch: die 93er Maxi-Single "Das Ehrenwort" von "Foreign Accent" und "Schwarze Deutsche Fakten" von Ebony Prince feat. Asiatic Warriors, "Weep Not Child" mit "From Hoyerswerda to Rostock" und "Liberation thru' music & lyrics", "Wie wir" von "Skillz en Masse", das "Brothers Keepers"-Projekt, Tyron Ricketts Kurzfilm "Afro-Deutsch", Afrobs zwei Alben, D-Flames "Daniel X" – sie alle sind in einer direkten Linie mit "Fremd im eigenen Land" verbunden. Denn all diese Werke schreiben – mal mehr, mal weniger – eine musikalische Tradition fort, an deren Entstehung "Fremd im eigenen Land" einen wesentlichen Anteil hatte. Eine Tradition, in der politische Statements mit biografischen Schnipseln versetzt werden. Dadurch machen diese MCs ihre Existenz zu einem politischen Ereignis und sie unterwandern das Monopol der eingeborenen Deutschen, zu bestimmen, was "Deutschsein" heißt. Sie schreiben an einer afro-deutschen Geschichte.
Aber macht es Sinn die afro-deutsche Hip-Hop-Geschichte von der allgemeinen Geschichte der Hip-Hop-Bewegung loszulösen? Schreibt sie sich nicht einfach ein in die größere Geschichte der Hip-Hop-Bewegung in Deutschland? Ist sie nicht einfach – selbst wenn eine solche Einteilung erwünscht ist – Teil der Geschichte der dominanten Rolle von Migrantenkids in der Entstehung von Hip-Hop in Deutschland? Alle "Old School Hip-Hop-Crews", ob Tänzer, Maler oder Bands waren immer multiethnisch, "Foreign Accent" mit drei afro-deutschen MCs war damals wohl eine Ausnahme. Verfälscht eine solche ethnische Kategorisierung nicht den Blick zurück in eine Zeit, in der das kreative Chaos der Hip-Hop-Szene der Tummelplatz all derjenigen war, die sich in der Reibungszone gesellschaftlicher Widersprüche befanden? Die wechselnde Zusammensetzung von Advanced Chemistry ist exemplarisch für die selbstverständliche Transnationalität der Hip-Hop-Szene in Deutschland, wie sie in beinahe allen "Old School-Crews" existierte.
Im Gründungsjahr 1987 waren wir zu fünft: Toni L, Deutsch-Italiener, Gee One, ein Chilene, dessen Eltern vor der Pinochet-Diktatur nach England geflohen und dann nach Deutschland gekommen waren, Torch, haitianisch-deutsch, DJ Mike MD, Schwabe aus Illingen mit französischem Einschlag, und ich, Linguist, ghanaisch-deutsch, sowohl in Ghana als auch in Deutschland aufgewachsen. Später stieß DJ Suicide zu uns, ein in Bulgarien aufgewachsener Ostberliner, der heute in Australien lebt. Während sich der Vollblut-Heidelberger Daniel Beatbone Gerth auf unseren Tourneen am Schlagzeug abmühte, sorgte Boulevard Bou mit seinen türkischen Lines in unserem Song "Operation Art. 3" für Aufregung im Saal. Dies ist die wahre Geschichte von Hip-Hop in Deutschland. Eine Geschichte, in der afro-deutsche MCs stets im Austausch mit der gesamten Hip-Hop-Bewegung standen, auch wenn sie als Gruppe einen großen Anteil an der Entstehung von Rap-Musik in Deutschland hatten. Aber die Gründerzeit der Hip-Hop-Bewegung ist nun Geschichte, und
Hip Hop is dead, long live pop music.
Der Titel des Artikels ist ein Zitat aus Advanced Chemistry (1992): "Fremd im eigenen Land".
Literatur
Verlan, Sascha/Hannes Loh: 20 Jahre Hip-Hop in Deutschland, Höfen 2000.
Loh, Hannes/Murat Güngör: Fear of a kanak planet, Höfen 2002.
Discographie
Moses P - "Twilight Zone" (Sony Records 1989).
Exponential Enjoyment - "Style introduction" (Tan Tric 1989).
Advanced Chemistry - "Fremd im eigenen land" (Mzee 1992).
Advanced Chemistry - "Welcher Pfad führt zur Geschichte" (Mzee 1993).
Advanced Chemistry - "Operation Artikel 3" (Advanced Chemistry Rec. 1993).
Advanced Chemistry, feat. Anke Engelke - "Dir fehlt der Funk" (3600 1994).
Advanced Chemistry - "Das Album". (3600 / IRS 1995).
Easy Business - "A safari so called" (Container 1992).
Easy Business - "80.000.000 Hooligans" (Sub Up 1992).
Islamic Force - "My Melody" (1st Class, 1992).
Weep Not Child - "From Hoyerswerda to Rostock" (Buback 1993).
Absolute Beginner - "Gotting" (Buback 1993).
Linguist - "Alte Schule" (Mzee 1993).
Torch - "Kapitel I" (Mzee, 1993).
Exponential Enjoyment - "Chop or quench" (Deep Six 1993).
Foreign Accent - "Das Ehrenwort" (Stay Tuned 1993).
Da Germ - "Da mic izza 3rd rail" (Ruff 'n Raw 1993).
Raid - "Stille Post" (Eigenvertrieb 1993).
No Remorze - "Condemned to death" (Buback 1993).
Rödelheim Hartreim Projekt - "Direkt aus Rödelheim" (MCA 1994).
MC Rene - "Die neue Reimgeneration" (Mzee 1994).
MC Rene - "Reimenergie" (Mzee 1994).
Asiatic Warriors - "Told yaa" (Ruff In Raw 1994).
Easy Business - "Encyclopedia" (Container 1994).
Weep Not Child - "Je ka bere" (Groove Attack 1994).
Weep Not Child - "Liberation thru music & Iyrics" (Groove Attack 1994).
Eric IQ Gray - "Headcore" (Intercord 1994).
Aleksey - "Aleksey" (Rap Nation 1995).
Ebony Prince - "Mein Weg" (3600 1996).
Freundeskreis - "Promotion Maxi" (Four Music 1996).