Überwachung, Luftbildaufnahmen und auch – beim Militär - den Angriff mit Raketen könnten ebenso Flugzeuge und Hubschrauber mit ihren menschlichen Piloten an Bord leisten. Doch weil Drohnen eben keinen Menschen tragen müssen, ist dafür weder der Platz an Bord erforderlich, noch die Systeme, die einen Menschen am Leben erhalten, wie zum Beispiel zur Versorgung mit Sauerstoff in großen Höhen. Drohnen können deshalb bei gleicher Leistungsfähigkeit viel leichter und kleiner konstruiert werden und zum Beispiel viel länger über einem Ziel kreisen als ein bemanntes System – zur Not lösen sich die Piloten an der Fernsteuerung am Boden ab.
Drohnen so weit das Auge reicht?
Im zivilen Bereich werden solche unbemannten Flugzeuge zur Überwachung von Ackerflächen genutzt, zur Kontrolle von Waldbränden oder zur Routine-Überprüfung von Pipelines. In Deutschland wurden laut Schätzungen der Deutschen Flugsicherung (DFS) bereits 400.000 Fluggeräte verkauft. Begrenzt wird diese Nutzung eigentlich nur durch die gesetzlichen Vorschriften – in Deutschland zum Beispiel dürfen bislang Drohnen nur so weit fliegen, wie der Bediener sie ohne Hilfsmittel sehen kann. In dem Luftraum, der auch von bemannten Flugzeugen genutzt wird, dürfen sie nicht unterwegs sein. Diese Regelungen werden demnächst verschärft, sogar von einem Führerschein selbst für kleine Fluggeräte ist die Rede. Denn zu oft werden die Bestimmungen missachtet, die Drohnen selbst nahe an Flughäfen gestartet. Offen ist auch, wie die absehbare (All)Gegenwart fliegender Kameras künftig hingenommen wird. In Schweden gelten sie als Überwachungsinstrumente und sollen verboten werden.
The Drone Wars - Wofür setzen Streitkräfte Drohnen ein?
Bei Streitkräften gelten andere Regeln, vor allem in militärischen Einsätzen. Vorreiter beim Einsatz militärischer Drohnen sind seit Jahren die USA und, weniger bekannt, Israel; andere Nationen wie Russland oder China holen inzwischen jedoch auf. Vor allem der Drohnenkrieg der USA hat auch hierzulande das Bild von der Nutzung dieser Fluggeräte geprägt: Nicht nur in Kriegseinsätzen, sondern auch zur Bekämpfung von erkannten oder nur mutmaßlichen Terroristen setzen die US-Streitkräfte bewaffnete Drohnen zum Beispiel in Externer Link: Pakistan, Externer Link: Jemen und Externer Link: Somalia ein – in Externer Link: Afghanistan ohnehin. Gesteuert werden die unbemannten Maschinen von Stützpunkten auf der anderen Seite des Globus, in den USA , aber auch vor allem über die US-Basis Ramstein in Deutschland. Die Drohnenangriffe richten sich teilweise auch gegen Personen, die in ein bestimmtes Raster fallen, aber gar nicht identifiziert werden können. Mitunter schießen die Drohnenpiloten nur auf die Peilung einer Mobilfunknummer. Die dann möglicherweise auch von deutschen Sicherheitsbehörden als verdächtig eingestuft und an die USA weitergegeben wurde.
Drohnen für die Bundeswehr?
Auch die Bundeswehr besitzt und nutzt eine Vielzahl von Drohnen, bislang allerdings ausschließlich zur Aufklärung und Überwachung. In Afghanistan zum Beispiel erkennen die Kameras aus mehreren hundert Metern Höhe verdächtige Personen, Hinterhalte oder Stellungen von Aufständischen. Im Bundeswehreinsatz in Mali sollen demnächst die gleichen Drohnen israelischer Bauart genutzt werden, um weite Landstriche des Wüstenlandes zu überwachen. Eine wesentliche Aufgabe dabei: Soldaten auf ihren Patrouillen in der Luft zu begleiten und Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
Ein ganz gewöhnliches Flugsystem?
Eine Drohne im Militäreinsatz ist zunächst ein Waffensystem wie jedes andere. Doch da sie praktisch unbemerkt über einem Ziel lauern können, werden sie am Boden als eine ganz andere Bedrohung empfunden; vor allem in den so genannten asymmetrischen Konflikten, also beim Kampf gegen eine Guerillaarmee und gegen Aufständische. Und gerade in diesen Auseinandersetzungen werden die unbemannten Systeme bislang fast ausschließlich genutzt: Die leichten Flugmaschinen wären für einen gleichwertigen militärischen Gegner eine leichte Beute. Sie sind nicht dafür gebaut, einer gegnerischen Flugabwehr auszuweichen oder einen Luftkampf gegen ein Kampfflugzeug zu bestehen. Kampfdrohnen, also unbemannte Kampfflugzeuge, werden zwar erprobt – bislang ist die Reaktionsfähigkeit eines Menschen im Cockpit aber nicht erreicht.