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Netzdebatte-Talk: Brauchen wir das Bedingungslose Grundeinkommen?

Netzdebatte Redaktion

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Egal ob arm oder reich, ein Bedingungsloses Grundeinkommen ginge an uns alle. Mehr Sicherheit, mehr Zeit für Kreativität und Aufgaben, die sonst zu kurz kommen: Die Pflege von Angehörigen oder soziales Engagement zum Beispiel. Soweit der Plan. Aus unterschiedlichen Gründen ist die Idee umstritten. Im Netzdebatte-Talk haben wir sie mit drei Gästen diskutiert.

Netzdebatte-Talk: Brauchen wir das Bedingungslose Grundeinkommen?

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Netzdebatte-Talk: Brauchen wir das Bedingungslose Grundeinkommen?

Egal ob arm oder reich, ein Bedingungsloses Grundeinkommen ginge an uns alle. Mehr Sicherheit, mehr Zeit für Kreativität und Aufgaben, die sonst zu kurz kommen: Die Pflege von Angehörigen oder soziales Engagement zum Beispiel. Soweit der Plan. Aus unterschiedlichen Gründen ist die Idee umstritten. Im Netzdebatte-Talk haben wir sie mit drei Gästen diskutiert.

Die Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) nimmt derzeit z. B. in der Schweiz, in Finnland oder in Kanada konkretere Formen an. Auch in Deutschland wird sie vor dem Hintergrund der künftigen Veränderungen unserer Arbeitswelt wieder diskutiert: Die Stichworte sind Digitalisierung und Automatisierung, ebenso wie die Wünsche Einiger der jüngeren Generation, den Zusammenhang von Arbeit und Einkommen neu zu verstehen. Im Netzdebatte-Talk diskutierten wir die drängendsten Fragen: Ist das Bedingungslose Grundeinkommen die Lösung unserer Probleme auf dem Arbeitsmarkt? Wie könnte es finanziert werden? Was macht es aus unserem Arbeitsbegriff – und auch aus unserem Arbeitswillen?

Michael Bohmeyer hat bereits 2014 die Crowdfunding-Aktion mein-grundeinkommen.de gegründet. Aktuell hat diese bereits 36 Menschen ein Jahr lang ein monatliches Grundeinkommen von 1000 Euro finanziert. Bohmeyer glaubt an den Vertrauensvorschuss, den die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens den Menschen bietet. Dies habe keinesfalls zur Folge, dass Menschen nicht mehr arbeiten wollten. Das Grundeinkommen eröffne im Gegenteil „einen Möglichkeitsraum“, der Kreativität und Existenzgründungen befördere, weil es die Menschen von einer existenziellen Grundangst befreie.

Für Franziska Wiethold, Gewerkschafterin und ehemaliges ver.di-Vorstandsmitglied, ist das Grundeinkommen nicht mehr als eine „falsche Antwort auf die richtigen Fragen.“ Den Problemen des Kapitalismus werde mit dem Bedingungslosen Grundeinkommens schlicht ausgewichen. Sie wünscht sich stattdessen, die Bedingungen der Erwerbsarbeit zu verbessern und die Arbeitszeitverkürzung voranzutreiben.

Der Wirtschaftswissenschaftler Davud Rostam-Afschar ist Postdoktorand an der Freien Universität Berlin und hat für eine Studie mit Kollegen/-innen nachgerechnet: Mit einem Einheitssteuersatz von knapp 70 Prozent könnte ein Grundeinkommen in Höhe von circa 800 Euro in Deutschland finanziert werden. Das bedeute zwar, dass das BGE grundsätzlich möglich sei, allerdings warnt Rostam-Afschar vor potentiellen Auswirkungen: Es bestehe die Gefahr „eines sozialen Kahlschlags“, wenn sämtliche sozialen Maßnahmen durch das Bedingungslose Grundeinkommen ersetzt würden.

So unterschiedlich die Positionen im Talk waren, so eindeutig aber zeigten sie alle: Es gibt Gesprächsbedarf auch unabhängig vom BGE. Und zwar darüber, wie wir in Zukunft arbeiten - und auch leben wollen.

Begleitend zum Chat finden Sie hier weitere Informationen und Beiträge

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