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Digitalisierung des ländlichen Raums

Maximilian Nominacher

/ 2 Minuten zu lesen

Die Digitalisierung spielt sich nicht nur in den Großstädten ab. So haben sich verschiedene Kooperationspartner in der Initiative "Smart Country" zusammengeschlossen, um digitale Strategien für den ländlichen Raum zu entwickeln.

Vor dem ländlichen Raum macht die Digitalisierung bisher weitestgehend Halt. (CC, Dennis Jarvis) Lizenz: cc by-sa/2.0/de

Der Trend, in der Stadt zu wohnen, bleibt ungebrochen. Das 21. Jahrhundert wird oft als "Jahrhundert der Städte" bezeichnet. Der Anteil der Bevölkerung, der in Städten wohnt, wird nach den derzeitigen Prognosen auch in Zukunft weiter steigen. Im Zuge der Debatte um die Auswirkungen der Digitalisierung ist deshalb viel von der "Smart City" die Rede. Technische, wirtschaftliche und soziale Innovationen sollen dazu beitragen, die Städte lebenswerter zu machen. Dabei wird allerdings übersehen, dass ein großer Teil der Bevölkerung auch weiterhin nicht in Großstädten lebt, sondern im ländlichen Raum. Diese Regionen geraten aufgrund des demographischen Wandels zunehmend in Schwierigkeiten. Die Jungen verlassen oft ihren Heimatort, um in der Großstadt zu leben. Für die Regionen wird das zum Problem.

Zurück auf's Land

Um ländliche Gebiete mithilfe des Internets wieder attraktiver zu gestalten, haben sich deshalb verschiedene Externer Link: Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Plattform Externer Link: Collaboratory zur Initiative "Smart Country" zusammengeschlossen. Gemeinsam versuchen sie, die Chancen der Digitalisierung auf den ländlichen Bereich zu übertragen und Strategien für die Entwicklung ländlicher Regionen zu entwickeln.

Netzdebatte Interview - Smart City

Interview

Netzdebatte Interview - Smart City

Jens Libbe arbeitet am Institut für Urbanistik und beschäftigt sich seit einiger Zeit vor allem mit dem Themenkomplex Smart City. Was macht eine smarte Stadt wirklich aus? Stehen die Städte unter Druck, sich technische Lösungen anzueignen, für Probleme die sie gar nicht haben? Wir haben mit ihm gesprchen um diese und weitere Fragen zu beantworten.

Unter anderem muss sich die Verwaltung auf dem Land damit auseinandersetzten, dass sich das Mediennutzungsverhalten von jungen Menschen radikal von dem der älteren Jahrgänge unterscheidet. Das Gemeindeblatt lesen die jüngeren Bürger eher selten. Zunehmend wird von den Gemeinden deshalb das Potential von Social Media erkannt. "Wenn wir junge Menschen erreichen wollen, um sie für Kommunalpolitik und Verantwortung zu interessieren, müssen wir sie auf den Kanälen ansprechen, die sie nutzen", so Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Etwa 20 bis 25 Prozent der deutschen Kommunen nutzen laut Habbel mittlerweile Social Media, viele allerdings eher passiv. Die Sozialen Netzwerke könnten für die Kommunen im Idealfall auch als eine Art "Frühwarnsystem" funktionieren, um frühzeitig von den Problemen der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren.

Ein schönes Haus und Breitband

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht bietet das Netz für die Regionen große Chancen. In der Gemeinde Wendeburg, in der Nähe von Braunschweig, hat sich ein junger Mann mit einem Blumenversand im Internet selbstständig gemacht. Mittlerweile ist er mit seinem Start-up einer der größten Gewerbesteuerzahler der Gemeinde. Ein Beispiel dafür, wie die Digitalisierung dem Fachkräftemangel in den Regionen entgegenwirken könnte.

Die Vernetzung biete für die Regionen in vielen Bereichen große Chancen. In ihrem Externer Link: zusammenfassenden Bericht und auf einem eigens dafür eingerichteten Externer Link: Onlineportal stellt die Initiative ihre Empfehlungen für die Bereiche Verwaltung, Mobilität, Bildung, Gesundheit, Energie und Wertschöpfung vor. Bernd Flossmann, einer der Mitglieder der Initiative, sagt, eigentlich gäbe es heute aufgrund des Internets überhaupt keinen Grund mehr, die Stadt gegenüber dem Land vorzuziehen. "Was brauche ich denn? Ein schönes Haus, und Breitband. Da ist es mir völlig egal wo ich wohne."

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Im Anschluss an seine Ausbildung zum Informatikkaufmann hat es Max Nominchar 2011 vom schönen Oberbayern nach Berlin verschlagen. Dort studiert er seitdem – von einem einjährigen Intermezzo in Kanada einmal abgesehen – Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität. Ihn interessiert, wie die Digitalisierung auch noch in die letzten Ecken der Gesellschaft vordringt und dabei alles auf den Kopf stellt: Wie wir arbeiten, wie wir lernen, wie wir leben. Nebenher arbeitet er bei der Kooperative-Berlin als Autor für die Netzdebatte.