Die Digitalisierung hat auch auf den Feldern Einzug gehalten. Kühe werden nicht mehr von Hand, sondern Externer Link: mit Hilfe von Robotern gemolken. Um heraus zu finden, auf welches Wetter er sich einstellen muss, wirft der moderne Bauer keinen Blick mehr auf die Wolken. Stattdessen nutzt er die Agrarwetter-Apps seines Smartphone und ruft hier detaillierte Infos zu Bodentemperatur und Niederschlagswahrscheinlichkeiten für die eigene Region ab. Auch bei der Steigerung des Ertrags ihrer Felder bieten mobile Apps den Landwirten bereits Unterstützung, indem sie zusätzliche Informationen zu den einzelnen Düngemitteln zur Verfügung stellen.
Big Brother im Kuhstall
Einige Bauern statten den eigenen Kuhstall bereits mit Webcams aus. Über das Externer Link: „digitale Stallfenster“ kann jeder in Echtzeit einen Blick auf das Leben der Kühe werfen und diesen dabei zusehen wie sie automatisch von Robotern gemolken werden. Um der Entfremdung zwischen Verbraucher und moderner Landwirtschaft entgegen zu wirken, betreibt die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V seit 2006 einen eigenen Websender. Externer Link: „Kuhstall-TV“ sendet rund um die Uhr aus dem Stall der Familie Bäumler. Die Nachricht, die damit an kritische Verbraucher gesendet werden soll ist klar: Moderne und effiziente Tierhaltung in großen Landwirtschaftsbetrieben muss nicht automatisch Tierquälerei bedeuten. Seht uns ruhig zu, wir haben nichts zu verbergen.
Die vernetzte Landwirtschaft
Auch die Abstimmung der Erntemaschinen untereinander wird immer komplexer. Der Landtechnikhersteller CLAAS hat zusammen mit der deutschen Telekom auf der diesjährigen CeBIT ein Projekt zu intelligent vernetzten Erntemaschinen vorgestellt. „Farming 4.0“ heißt das Konzept, bei dem sich die Maschinen über ein WLAN Netzwerk selbstständig gegenseitig abstimmen, um die Getreideernte noch effizienter zu gestalten. Der Mähdrescher weiß, wann sein Korntank voll ist und ruft dann automatisch den Traktor mit Überladewagen, um das Getreide abzutransportieren.
Der Einsatz menschlicher Arbeitskraft wird durch diese Form der Automatisierung immer weiter reduziert. Gerade geringqualifizierte Erntehelfer könnten so in Zukunft von der Technik ersetzt werden. Laut einerExterner Link: Studie des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung kann mithilfe von Ernterobotern der Bedarf von Erntehelfern bei der Salaternte von bisher 28 auf nur noch drei pro Erntemaschine reduziert werden. Nicht Menschen greifen dann nach den Früchten, sondern die mit Sensoren ausgestatteten Roboterarme ernten selbstständig und prüfen gleichzeitig die Qualität. Für den Bauern soll sich die Investition in die neue Technik nach spätestens drei Jahren amortisiert haben. Die Begeisterung für die neuen technischen Möglichkeiten greift derweil um sich. Beim sogenannten „Externer Link: Field Robot Event“ treten Studenten mit ihren eigenen Ernterobotern auf dem Feld gegeneinander an. Die Teilnehmer/-innen erhoffen sich dabei ihre Projekte unter der Schirmherrschaft großer Agrarunternehmen weiterentwickeln zu dürfen.