Seit den Anfängen des Internets wird viel und gerne darüber diskutiert, wer im Netz das Sagen hat. Wer entscheidet über die Vergabe von Website-Namen und Adressen? Wer regelt den Zugang zum Netz? Wer bestimmt die Spielregeln? Gilt in einem World Wide Web auch ein World Wide Law? Bisweilen hat man versucht, nach dem so genannten "Multi-Stakeholder-Prinzip" Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und NGO's gemeinsam über diese Dinge entscheiden zu lassen. Mit dem ständig wachsenden Einfluss großer internationaler Netzunternehmen und einzelner Provider drohen sich die Machtverhältnisse jedoch im Hintergrund zu verschieben.
Ein Netz für Alle
Einer der großen Streitpunkte wenn es um die Zukunft des "freien" Internets geht, ist die Netzneutralität. Verfechter und Gegner sind sich uneins darüber, ob es in Zukunft erlaubt sein soll, im Internet für bestimmte Dienste und Leistungen kostenpflichtige Überholspuren einzurichten. Die einen sagen: Nein! Das Netz müsse für jedermann unter den gleichen Bedingungen zugänglich sein und alle Inhalte müssten gleich behandelt werden. Die anderen sagen: Ja! Denn das Netz sei nie neutral gewesen. Wer gerne und viel surft und dabei Dienste in Anspruch nimmt, die viel Platz in den Leitungen beanspruchen, müsse im Vergleich zu jenen, die das nicht tun, eben mehr bezahlen - so ähnlich wie ja auch bei der Post.
Wir fragen nach...
In solchen Diskussionen dominiert häufig die Position, die sich der Freiheit, Gleichbehandlung, Mitbestimmung oder Neutralität verschrieben hat. Deshalb fragen wir kritisch nach und fangen dabei ganz grundlegend an: Was ist überhaupt diese Netzneutralität? Ist das Internet, wie wir es kennen, überhaupt bisher diesem Prinzip gefolgt? Wer hat darüber zu entscheiden, ob es in Zukunft ein "Zwei-Klassen-Internet" geben soll? Welchen Einfluss hat die Politik? Was passiert auf europäischer Ebene, was international? Und schließlich: Was können wir als Nutzer/-innen tun?
... bei Freifunkern und Forschern
Auf der Suche nach Antworten sprechen wir mit Expert/-innen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
So wird uns der stellvertetender Heise.de-Chefredakteur Jürgen Kuri erklären, wie das Internet (oder eher die Inter-netze) funktioniert und wer hier alles mitbestimmt.
Die Professorin für Internetpolitik Jeanette Hofmann erklärt im Interview, was Regulierung überhaupt bedeutet, wie sie funktioniert und welche Probleme es dabei gibt.
Von den Berliner Freifunkern werden wir erfahren, wie man sich mit seinem eigenen W-LAN Netzwerk selbstständig macht und warum ein frei zugängliches, öffentliches Netz die Zukunft sein sollte.
Diese und weitere Beiträge zum Thema finden Sie in den kommenden Wochen im neuen Schwerpunkt auf Externer Link: netzdebatte.bpb.de. Wir freuen uns auf Ihre Fragen zum Thema!