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Glossar Open & Big Data | Open & Big Data | bpb.de

Glossar Open & Big Data

Merlin Münch

/ 3 Minuten zu lesen

Wir haben einige der wichtigsten Begriffe rund um Open Data kurz und bündig erklärt. Die Liste wird im Laufe des Schwerpunktes weiter ergänzt. Wenn etwas fehlt, lasst es uns wissen! Meldet euch über die Kommentare oder auf Twittter bei @netzdebatte!

Das Glossar zum Thema Open & Big Data (CC, Ellen Forsyth) Lizenz: cc by-nc-sa/2.0/de

EU Public Sector Information (PSI) Richtlinie

Die EU-Richtlinie zur Nutzung von Daten des öffentlichen Sektors (2003/98/EC) umschreibt die Anforderungen an Institutionen des öffentlichen Sektors, die Weiterverwendung ihrer Datensätze zu ermöglichen. In Deutschland sichert das s.g. Informationsweiterverwendungsgesetz die Umsetzung der Richtlinie.

Die Richtlinie in voller Länge und weitere Informationen findet ihr Externer Link: hier.

Lizenzierung

Lizenzen oder auch Nutzungsbedingungen legen die Voraussetzungen und Konditionen der Weiter- und Wiederverwendung bestimmter, frei zugänglicher Inhalte fest. Zu den bekanntesten Lizenzformaten gehören die Creative Commons (CC) Lizenzen, die beispielsweise vorschreiben, dass bestimmte Inhalte nur unter namentlicher Nennung des Urhebers oder nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden dürfen. Einfache, geradlinige Lizenzbedingungen sollen die Weiterverwendung und Verbreitung von Inhalten fördern.

Maschinenlesbarkeit

Maschinenlesbar sind prinzipiell alle Datensätze die von bestimmter Software interpretiert werden können. Wichtig ist dabei, vor allem natürlich im Zusammenhang von Open Data, dass es sich um Datenformate mit offenen Standards handelt, die eine Weiterverwendung ermöglichen. Zudem sollten sie möglichst kosten- und barrierefrei zugänglich sein.

Open

Der Begriff der Offenheit bezieht sich vor allem auf den nicht kommerziellen und nicht rechtlich geschützen Aspekt bestimmter Anwendungen, Daten, Software etc. Es handelt sich also um (kosten)frei verwendbare Applikationen und Daten die vor allem nicht urheberrechtlich geschützt sind. Alternative Lizenzmodelle, wie z.B. die Creative Commons, regeln stattdessen die Nutzungsbedingungen. Ein weiteres Lizenzmodell für Open Data ist die Open Database License (ODbL).

Open Government

Open Government beschreibt ein eng and die Ideale von Open Data geknüpftes Modell der Transparenz in Verwaltungs- und Regierungsangelegenheiten. Die Regierung wird hier als eine Art zur Offenheit verpflichteten Plattform verstanden, zu der die Bürger freien Zugang haben. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Möglichkeit Informationen über Entscheidungs- und Planungsprozesse zu erhalten, aber auch um das Agieren einzelner Abgeordneter nachvollziehen zu können, z.B. was deren Abstimmungsverhalten in konkreten Fragen betrifft. Idealerweise soll Open Government auch eine Offenheit im Sinne der Partizipationsmöglichkeit bedeuten, also den Bürgern ermöglichen, sich aktiv an politischen Gestaltungsprozessen zu beteiligen. Ansätze, Open Government zu realisieren, gibt es sowohl von Seiten der Verwaltung, als auch von zivilgesellschaftlichen Organisationen und den Medien.

Open Science

Open Science beschreibt das Ideal der freiwilligen Veröffentlichung wissenschaftlicher Datensätze und deren Zugänglichkeit für die breite Öffentlichkeit. Das Ideal der "offenen" Wissenschaften hat eine lange Tradition, die bereits mit dem Veröffentlichen wissenschaftlicher Tagebücher im 16. Jahrhundert begann. Dank des Internets ist das Teilen und Verbreiten wissenschaftlicher Datensätze zwar einfacher denn je, jedoch ist die Praxis der völligen Offenheit nicht nur in der Wissenschaft umstritten. Persönliche und vor allem finanzielle Interessen stehen einem weitreichenden Bekenntnis zur Open Science bisweilen im Wege.

Rohdaten

Rohdaten sind noch nicht analysierte, bzw. kategorisierte und kontextualisierte Datensätze. Zwar können die Daten schon ob ihrer rechtlichen Konditionen bearbeitet und eingeordnet sein, um mögliche Verstöße (Staatsgeheimnis, Urheberrecht) zu vermeiden, jedoch sind sie noch nicht in einen praktikablen Zusammenhang gebracht worden.

Scraper

Aus dem Englischen für Schaber bezeichnet Scraper ein Programm, das Rohdaten aus einer Website, einem Dokument oder einem Server ausliest. Das Scraping ist eine der gängigsten Methoden um sich Datensätze zu verschaffen, da ein Großteil der vorhandenen Datensätze noch nicht als Open Data zur Verfügung stehen.

Mehr Info dazu wie das Scraping genau funktioniert, findet ihr auf dem englischsprachigen Externer Link: Scraper Wiki.

Weitere schöne Anlaufstellen zur Navigation durch das Open Data Universum sind u.a.:

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Merlin Münch, 87er Jahrgang, hat seinen Bachelor in Soziologie und Politikwissenschaften, sowie einen Master in Techniksoziologie in Maastricht absolviert und arbeitet nun als Redakteur und freischaffender Journalist in Berlin. Sein besonderes Interesse gilt den wechselseitigen Einflüssen von Internet und Gesellschaft, vor allem im Hinblick auf Umbrüche im Bereich des kreativen Schaffens. Wenn sich die Gelegenheit bietet, lässt er Netz und Stadt aber auch gerne mal links liegen und verschwindet mit Hund und Kamera im Freien.