Mit Matthäus-Effekt werden verschiedene Phänomene bezeichnet, immer aber in Anlehnung insbesondere an den ersten Teilsatz des Matthäus-Evangeliums 25,29: "Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden."
Bezogen auf das Feld der Bildung meint Matthäus-Effekt beispielsweise, dass es Menschen mit einem gewissen Bildungsstandard leichter fällt, diesen noch weiter auszubauen. Bezogen auf den Bereich der Wissenschaft ist z. B. gemeint, dass Beiträgen anerkannter und bekannter Wissenschaftler immer eine relativ große Aufmerksamkeit zuteil wird, während unbekannte Wissenschaftler es unverhältnismäßig schwer haben, ebenfalls Aufmerksamkeit zu erlangen.
Somit werde letztendlich eine schon bestehende Kluft – zwischen gut und weniger gut gebildeten Menschen, zwischen bekannten und unbekannten Autoren usw. – immer größer.
Quellen / weitere Informationen:
Dossier-Beitrag Heinz Bonfadelli: Medien und Gesellschaft im Wandel