Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Proteste vor allem dann mediale Beachtung finden, wenn sie eines oder sogar mehrere der folgenden vier Kriterien erfüllen:
hohe Teilnehmerzahl,
hoher Konflikt- bzw. Radikalitätsgrad (insbesondere in Verbindung mit Sach- und Personenschaden),
Einzigartigkeit oder kreative Ausgestaltung der Protestform,
Beteiligung von gesellschaftlich einflussreichen Gruppen bzw. prominenten Personen.
Die Chance auf Berichterstattung wird zusätzlich verbessert, wenn mindestens eines dieser Merkmale wider Erwarten erfüllt wird, z. B. wenn weitaus mehr Menschen als zuvor geschätzt teilnehmen oder wenn ein im Vorfeld als friedlich eingestufter Protest plötzlich in Gewalt umschlägt. Die Chance auf Berichterstattung wird auch davon beeinflusst, in welcher Phase einer Themenwelle ein Protest platziert ist.
Dossier-Beitrag: Externer Link: Dieter Rucht: Die medienorientierte Inszenierung von Protest