Katrin Steinert ist als mobile Journalistin multimedial im Auftrag der Rhein-Zeitung aus Koblenz unterwegs. Im August 2009 startete die junge Journalistin in ihre neue Aufgabe. Ihre Mission: Reichweite und Image der regionalen Tageszeitung steigern. Ihr Auftrag: "Werden Sie eine Marke" – knapp und präzise von der Chefredaktion formuliert. "Ich fing bei Null an. Meine ersten Erfahrungen musste ich ganz alleine machen, ich konnte niemanden fragen", erinnert sich Katrin Steinert an ihren Wechsel aus der Print-Redaktionsstube in die elektronisch-digitale Welt.
Katrin Steinert
Katrin Steinert, geboren 1980 in Oldenburg. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Ethnologie in Trier, absolvierte sie von 2006-2008 ein Print-Volontariat bei der Rhein-Zeitung mit dem Hauptsitz in Koblenz. Im Anschluss an ihre journalistische Ausbildung war sie als Redakteurin in der Lokalredaktion Bad Kreuznach tätig - bis sie im August 2009 begann als Redakteurin das neue Projekt "Mobiler Journalismus" aufzubauen: von der Konzeption, der Theorie bis zur Praxis. Seit Februar 2012 ist sie Redakteurin für Andernach und die VG Pellenz. Das Mojo-Projekt wird seitdem weitergeführt und weitere mobile und multimedial arbeitende Journalisten berichten aus der Region.
Die Berichte von Katrin Steinert über das Pionier-Projekt kann man im Externer Link: Blog der Rhein-Zeitung nachlesen.
Die Voraussetzungen im August 2009 waren eine echte Herausforderung: keine Multimedialeute im Verlag, keine Lokalvideos, nur überregionale von dpa und reuters, kaum aktuelle Online- Berichterstattung aus dem Lokalen (Regioticker), riesiges Verbreitungsgebiet. Für Katrin Steinert brachte der Wechsel gleich mehrere Veränderungen und Herausforderungen mit sich: ein neuer Standort (Umzug nach Koblenz), neue Technik, die eigene Identität war printgeprägt, die Kollegen waren skeptisch, die ganze Branche schaute zu (denn die Chefredaktion hatte das Projekt mit dem Starttag in den Branchenmedien angekündigt). "Für uns bedeutete das allerdings auch, die ganze Entwicklung transparent zu machen", sagte Steinert. Vorbild für die MoJane (in die Namensfindung wurde die Twittergemeinde mit einbezogen – mobiler Journalist (Mojo) und Jane, Tarzans Freundin im Dschungel) war das Vorarlberger Medienhaus in Österreich. Dort haben die Mojos eine eigene Marke: Vol live.
Vol live versteht sich als eine Nachrichtenagentur fürs das Internetportal des Externer Link: Vorarlberger Medienhauses. Fünf Leute liefern täglich Fotos, Videos und Kurztexte. Sie verstehen sich als Konkurrenz zum ORF. Ihr Motto: "So schnell kann’s gehen." Ihre Themen (die vier Ts des Boulevard: "Titten, Tränen, Tiere, Tote"). Ihr Pensum: Jeder produziert jeweils zwei Videos pro Tag – plus Rufbereitschaft am Wochenende. Ihr Status – im Gegensatz zur deutschen MoJane: Sie sind keine Redakteure. Katrin Steinert erinnerte sich an ihre ersten Gehversuche: "Die Erfahrungen: Autsch!!!" Sie konnte niemanden um Rat fragen. Aber ganz wichtig war: "Die Chefredaktion stand hinter mir – das war wichtig für die Durchsetzung des Projekts." Heute schaut sie zurück und hat seitdem vieles verändert: "Ich wollte alles liefern, heute weiß ich, dass das nicht geht. Außerdem gab es noch kein Videoformat, beziehungsweise MoJane- Format. Und es hagelte Kritik von allen Seiten."