Populismus, der [von lat. populus: Volk]; Schlagwort für eine opportunistische, das heißt prinzipienlos angepasste, angeblich volksnahe Politik. Sie greift akute Konfliktlagen in der Gesellschaft und die damit verbundene Unzufriedenheit in der Bevölkerung auf und dramatisiert diese, um die Zustimmung der Massen zu gewinnen. Populismus geht oft einher mit Volksverhetzung und wird zum Beispiel im Hinblick auf bevorstehende Wahlen eingesetzt.
Außerdem wird der Begriff Populismus seit Ende des 19. Jahrhunderts im Bereich der Politologie verwendet und bezeichnet soziale und politische Bewegungen, die auf die Mobilisierung breiter, meist unterprivilegierter sozialer Schichten zielen. Der Populismus kann unterschiedliche ideologische Prägungen haben. So war beispielsweise der Populismus bei den russischen Narodniki nach 1870 agrarisch-dörflich orientiert, während die Populist Party – 1892 in den USA gegründet – vorrangig Kritik an der Industriegesellschaft übte und mehr soziale Gerechtigkeit forderte. In Lateinamerika, besonders in Argentinien und Brasilien, nahm der Populismus dagegen im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise nach 1929 stark nationalistische Züge an.
Siehe auch: Dramatisierung, Emotionalisierung, Inszenierung, Nationalismus, Personalisierung
Populismus
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