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Objektivität | Krieg in den Medien | bpb.de

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Objektivität

Objektivität, die [lat.]; Sachlichkeit, Neutralität; die Fähigkeit, Menschen, Gegebenheiten, Situationen etc. – kurz: die Realität – vorurteilsfrei und unvoreingenommen einzuschätzen und zu beurteilen. Das Urteil bleibt unabhängig und frei von persönlichen Komponenten wie Vorlieben, Abneigungen, Erfahrungen, Wertvorstellungen oder Wünschen, sondern orientiert sich an den gegebenen Tatsachen und Fakten. Das Gegenteil von objektiv ist subjektiv, was gleichzusetzen ist mit persönlich, aber auch einseitig, voreingenommen und parteiisch.
Im Medienbereich wird die Frage nach der Objektivität immer dann aufgeworfen, wenn es um den Wahrheitsgehalt von Nachrichten geht. Die Medien, die im Rahmen ihrer Informationspflicht jeden in der Gesellschaft mit Nachrichten und Mitteilungen versorgen, werden von dem Einzelnen genutzt, um sich ein eigenes Bild von der Welt, von der Realität zu machen. Daraus leiten sich die Forderungen nach objektiver, neutraler, verständlicher und umfassender Berichterstattung ab, was auch gesetzlich verankert ist. Einen solchen Anspruch formuliert auch der Deutsche Presserat, das Selbstkontrollorgan der Medien, wenn er die Achtung vor der Wahrheit und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit als oberste Gebote des journalistischen Handelns beschreibt.
Doch ist die absolute Objektivität ein Ideal, welches im realen journalistischen Berufsalltag höchstens annäherungsweise erreicht werden kann. So ist selbst der um absolute Neutralität bemühte Journalist nie ganz frei von seinen eigenen Erfahrungen und persönlichen Wertvorstellungen, wenn er über ein Geschehen berichtet. Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die bei der journalistischen Arbeit eine uneingeschränkte Objektivität erschweren, so zum Beispiel die Schnelligkeit, in der Nachrichten hergestellt werden müssen, die zeitliche Begrenzung bei der Ausstrahlung oder die notwendige Auswahl aus der Vielfalt der eingehenden Meldungen. Auch vor der Einflussnahme durch das Militär oder politische Gruppen, die Informationen bewusst vorenthalten oder zensieren, sind Journalisten nirgends auf der Welt gefeit. Mit dem Wissen um solche Faktoren kann der verantwortungsvolle Journalist die ihm möglichste objektive Berichterstattung anstreben. Der Leser oder Zuschauer als Adressat medialer Kommunikation benötigt dagegen Medienkompetenz, um den objektiven Gehalt journalistischer Beiträge einschätzen zu können.
Siehe auch: Inszenierung, investigativer Journalismus, Manipulation, Militainment, Populismus, Propaganda, Zensur

Fussnoten