Bürgerrechtsbewegung, die; politische Gruppen oder Einzelpersonen, die von den staatlichen Behörden die Einhaltung von verfassungsrechtlich garantierten Menschen- und Bürgerrechten fordern und versuchen, diese für entsprechend benachteiligte Bevölkerungsgruppen durchzusetzen. Zu diesen Rechten gehören unter anderem das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz, auf Meinungs- und Glaubensfreiheit, auf Berufs- und Versammlungsfreiheit, aber auch die Freizügigkeit, womit das Recht auf freie Wahl des Wohn- und Aufenthaltsortes gemeint ist.
Weltweit bekannt geworden ist das Civil Rights Movement, eine US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung der späten 1950er und 1960er Jahre. Sie trat für die rechtliche Gleichstellung von Farbigen und Weißen in den Vereinigten Staaten ein. Angeführt wurde der gewaltlose Widerstand gegen die rassistischen Benachteiligungen und der Einsatz für die Menschenrechte der farbigen Bevölkerung von Dr. Martin Luther King, jr. (1929–1968). Doch auch in anderen Ländern sind und waren Bürgerrechtsbewegungen aktiv: zum Beispiel in China, Südafrika oder in ehemals kommunistisch regierten Staaten wie der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). So war es die Bürgerrechtsbewegung in der DDR, die 1989 mit den so genannten Montagsdemonstrationen den Untergang des kommunistischen Regimes einleitete.