Das Bild erschütterte die ganze Welt. Die Aufnahme entstand während des Vietnamkrieges nach einem irrtümlichen Angriff der Südvietnamesen auf das Dorf Trang Bang am 8.6.1972. Das neunjährige Mädchen hat sich seine Kleider vom Leib gerissen, nachdem diese durch chemische Waffen (Napalm) in Flammen aufgegangen waren. Kriege, egal warum sie geführt werden, sind immer mit schrecklichen Folgen für die Menschen verbunden. Dabei wird das Leid der Zivilbevölkerung häufig zusätzlich noch durch die negativen Auswirkungen erhöht, die ein Krieg dauerhaft auf Wirtschaft, Politik und Umwelt hat.
Menschliche Opfer
Jeder Krieg bringt großes Leid über alle Betroffenen. Unzählige Menschen werden verletzt, verstümmelt oder ermordet. Allein im Zweiten Weltkrieg kamen 40 Millionen Menschen ums Leben, in den Kriegen nach 1945 starben nach Schätzungen nochmals 25 bis 40 Millionen. Die Überlebenden leiden oft bis an ihr Lebensende unter den schrecklichen Erfahrungen von Todesangst, Vergewaltigung, Misshandlungen, Plünderungen, Folter, Hunger, Flucht und Vertreibung sowie dem Verlust von Familie und Freunden oder ihrer Heimat.
Der Dokumentarfilm "Lost Children – Verlorene Kinder"
Eindrücklich schildert der Dokumentarfilm "Lost Children – Verlorene Kinder" (2005), unter welchen schrecklichen Erinnerungen viele Kindersoldaten ihr Leben lang leiden müssen. Ein Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm "Lost Children – Verlorene Kinder" findet sich auf der DVD "Der Krieg in den Medien" in E1 – Live dabei? / Wissen im Detail / Der Krieg/ Grausamer Krieg.
Experten-Interview
Für die Medien bzw. die verantwortlichen Journalisten stellt sich im Zusammenhang mit dem Kriegsleid immer wieder die Frage, ob und wie Opfer gezeigt werden können. Hierzu äußert sich die Fernsehjournalistin Antonia Rados.
Opfer des Krieges können aber auch die Soldaten sein. Seitdem die Bundeswehr wieder an Kampfeinsätzen beteiligt ist, wird in den Medien immer wieder über tote deutsche Soldaten oder Folgeerkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) berichtet.
Politische Folgen
Kommt es nach einem Krieg zu einem Regimewechsel, ist die ehemalige politische Ordnung außer Kraft gesetzt. Der Staatsapparat muss neu aufgebaut werden, und das birgt große Gefahren für die innere Stabilität des Landes. Wenn unterschiedliche rivalisierende gesellschaftliche Gruppen danach streben, an der Macht teilzuhaben, drohen lang anhaltende innerstaatliche Auseinandersetzungen, die wiederum zu einem neuen Krieg, einem Bürgerkrieg führen können. Auf internationaler Ebene kann es zu einer Destabilisierung einer ganzen Region kommen, wenn die neue Regierung von Nachbarstaaten nicht anerkannt oder diese gar als Bedrohung angesehen wird.
Wirtschaftliche Folgen
Kriege wirken sich auch stark auf die Wirtschaft eines Landes aus. Die Zerstörung von Industrieanlagen und infrastrukturellen Einrichtungen, die die Energieversorgung, den Verkehr und die Kommunikation gewährleisten, können die Wirtschaft bis zum Zusammenbruch führen. Arbeitslosigkeit und Armut sind die Folge. Durch die Vernetzung der Weltwirtschaft sind häufig auch andere Länder indirekt betroffen: Rohstoff- und Energiepreise können ansteigen und die Börsenkurse einbrechen.
Folgen für die Umwelt
Während des Irakkrieges 1991 wurden bewusst kuwaitische Ölquellen von den irakischen Soldaten in Brand gesetzt. Dies verursachte schwere Umweltschäden. Kriege haben nachhaltige Folgen für die Umwelt und damit für die Lebensgrundlage der Menschen. Durch den Einsatz der Waffen (chemische, biologische, nukleare etc.) geraten Schadstoffe in Wasser, Luft und Boden und in der Folge auch in Nahrungsmittel und verursachen gefährliche Langzeitfolgen. Die Zerstörung der Umwelt wurde auch schon als Kampfmittel eingesetzt, indem zum Beispiel Abwassersysteme zerstört, Ölquellen gesprengt und Öl ins Meer gepumpt wurde. Hinzu kommt, dass nicht explodierte Minen, Bomben und Granaten die entsprechenden Gegenden noch lange nach Kriegsende sowohl für Menschen als auch größere Tiere unzugänglich machen.