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Hassrede im Unterricht behandeln | Facts and Contexts Matter | bpb.de

Hassrede im Unterricht behandeln Fortbildung für (angehende) Lehrer/-innen von Deutsch als Fremdsprache

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In Kontroversen um Hassrede verhandeln Gesellschaften ihre Werte und Normen. Wie sich Hassrede sprachlich und situativ manifestiert, wie sie bestimmt wird und welches Potential das Thema im Unterricht hat, darüber referierte Joachim Scharloth, Professor an der Waseda Universität.

Hate Speech wird oft anonym verbreitet. Daher zeigt das Bild nur tippende Hände auf einem Laptop. Illustration Yukari Mishima. (© bpb / Goethe-Institut)

Hassrede, darüber sind sich fast alle einig, ist Gift für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Dennoch wird vor Gerichten, in Zeitungen und auf Social-Media-Plattformen darüber gestritten, was Hassrede ist und wo die Grenzen der Meinungsfreiheit liegen. In der Fortbildung von Prof. Dr. Joachim Scharloth, Professor an der Waseda Universität, setzten sich die Teilnehmenden zunächst mit Definitionen von Hassrede auseinander, um zu verstehen, welche unterschiedlichen Zwecke mit dem Begriff verfolgt werden. Im zweiten Teil wurden mittels Korpusrecherchen typische Wortbildungs- und Formulierungsmuster identifiziert und damit das Sprachbewusstsein für diskriminierungsaffine sprachliche Formen geschärft. Weil sich aber der herabwürdigende und ausgrenzende Effekt von Hassrede nicht aus den sprachlichen Formen allein ergibt, bestand der dritte Teil der halbtägigen Fortbildung daraus, auch typische Konstellationen und situative Kontexte ihres Gebrauchs zu beleuchten. Die Teilnehmenden wurden dabei aufgefordert, sich insbesondere mit der Rolle von Dritten / des Publikums zu beschäftigen. Abschließend wurden unterschiedliche Ansätze diskutiert, wie Hassrede als Thema im fremdsprachlichen und landeskundlichen Unterricht behandelt werden kann und was dabei beachtet werden sollte.

(© privat)

Referent: Prof. Dr. Joachim Scharloth
Professor an der Waseda Universität in Tokyo und Gastprofessor an der Universität Heidelberg

Prof. Dr. Joachim Scharloths Forschungsschwerpunkte liegen in der kulturanalytischen Linguistik und Korpuslinguistik. Er war Mitglied der Konzeptgruppe des Sonderforschungsbereichs „Invektivität“ an der TU Dresden und ist Autor zahlreicher Aufsätze und Herausgeber mehrerer Sammelbände zum Thema Hassrede und zur Sprache der neuen Rechten. Zuletzt erschien sein Buch „Hässliche Wörter: Hatespeech als Prinzip der neuen Rechten“ (Metzler 2021).

Materialien

Interner Link: Workshopprogramm zum Download

Externer Link: Zu den Materialien der Fortbildung

Fussnoten

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