Medienpolitik
Medienpolitik bezeichnet jenes Handeln, das auf die Herstellung und Durchsetzung verbindlicher Entscheidungen zur Organisation, Funktion und Gestaltung von Medien und medialer öffentlicher Kommunikation abzielt.
Medienpolitik bezeichnet also politische Aktivitäten und Maßnahmen der Gesetzgeber (Bund, Europäische Union), die auf die Beeinflussung und Steuerung sowohl der technischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen als auch des laufenden Betriebs der Medien und medialer öffentlicher Kommunikation zielen. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung und der damit verbundenen wirtschaftlichen Konzentration der Medienindustrie ist ein wichtiges Ziel der europäischen Medienpolitik die Wahrung nationaler und regionaler Vielfalt.
Der umfassendere Begriff Kommunikationspolitik bezieht sich dagegen auf eine breitere gesellschaftliche Kommunikation und auch auf die Kommunikation der Einzelnen miteinander (Individualkommunikation).
Medienethik
Ethik ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Bereich der Moral, wobei Moral die Gesamtheit der moralischen Urteile, Normen, Ideale, Tugenden bezeichnet.
Diese wissenschaftliche Beschäftigung geschieht in der Medienethik einmal in der Form der beschreibenden (sozialwissenschaftlichen) Ethik. Sie erhebt das vorhandene moralische Bewusstsein (z. B. von Journalisten) mit Fragebögen und Interviews. Dabei können Abweichungen von den anerkannten Verhaltensregeln deutlich werden oder die Bereitschaft, bei der praktischen Arbeit für sich Ausnahmen oder Notlagen zu reklamieren.
Die philosophische Ethik geht demgegenüber normbegründend vor: Sie fragt nicht, ob eine Handlungsweise für richtig gehalten wird, sondern ob sie richtig ist. Sie versucht, die vorhandenen Normen der Alltagsmoral oder die Berufsnormen auf ihre logische Beschaffenheit zu prüfen u.
Medienethik ist somit eine Form angewandter Ethik – wie die Sozialethik (für Institutionen/Organisationen) oder die Wirtschaftsethik (für Unternehmen). Angewandte Ethiken werden immer dann notwendig, wenn sich aufgrund wissenschaftlich-technischer Entwicklungen neue Handlungsmöglichkeiten mit und ihnen Bewertungsprobleme in Bezug auf verantwortungsgeleitetes Handeln ergeben.
Quellen:
Rüdiger Furniok: