"Kinderfernsehen ist, wenn Kinder fernsehen" – mit diesem knappen und überzeugenden Statement hat der "Papst" des bundesdeutschen Kinderfernsehens, Gert K. Müntefering, 1970 sehr deutlich gemacht, dass die Interessen der Kinder weit über das für sie speziell geschaffene "Kinderprogramm" hinausgehen. Müntefering hat zuvor erstmals "Zehn Thesen zum Kinderfernsehen" verfasst, die u. a. deutlich machen, Kinder nicht zu unterschätzen: "Die Fähigkeit der Kinder, Fernsehmaterial automatisch gewissen Qualitätskontrollen zu unterwerfen, ist hoch entwickelt. Sendungen für Erwachsene dienen als Maßstab. Die Inszenierung des Kinderfernsehens nach professionellen Kriterien ist daher durch nichts ersetzbar, am wenigsten durch Begleitpapiere."
Das DDR-Kinderfernsehen der sollte primär einen politischen Auftrag erfüllen. Denn das Fernsehen der DDR verstand sich insgesamt als ein großes Erziehungsprojekt, das gleichzeitig sowohl moralische Wertvorstellungen, politische Überzeugungen und konstruktive Lebenshilfe vermitteln als auch kreativ-ästhetische Maßstäbe setzen wollte. Das Kinderfernsehen in der DDR sollte sozialistische Ideen mittels attraktiver Sendungen massenhaft verbreiten und dem Kinderfernsehen wurde schon von Beginn an zugetraut, Kinder zu aktiver geistiger Auseinandersetzung mit dem Dargestellten anzustiften.
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