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Programm | Linksextremismus und linke Militanz - Phänomene, Kontroversen und Prävention | bpb.de

Fachtagung Linksextremismus und linke Militanz Begrüßungsrede Auftaktvortrag Tagungsdokumentation Programm

Programm

/ 3 Minuten zu lesen

Die Fachtagung bot ein abwechslungsreiches und spannendes Programm mit zahlreichen Vorträgen, Arbeitsgruppen und einer abschließenden Podiumsdiskussion.

Hanne Wurzel eröffnet die Tagung "Linksextremismus und linke Militanz". (© bpb)

Tagungsablauf

10:15 – 10:30 Uhr: Begrüßung
Hanne Wurzel, Leiterin des Fachbereichs Extremismus, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

10:30 – 12:00 Uhr: Auftaktvortrag

Linksextremismus in Deutschland 2017
Manche ausgewiesene Linksextremismusforscher räumen freimütig ein, dass das Bedrohungspotential des Linksextremismus als geringer eingeschätzt werden kann als dasjenige von Rechtsextremismus oder Islamismus. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die den jeweiligen Phänomenen zuteilwird, spiegelt diesen Befund. Warum könnte es sich trotzdem lohnen, einen Blick auf linke Formen des Extremismus zu werfen? Eine Begriffsklärung, ein kurzer historischer Überblick und eine Bestandsaufnahme aktueller Phänomene und Entwicklungen mitsamt einer Einschätzung des Gefahrenpotentials hinsichtlich Ideologie und Gewalt sollen das Fundament für einen kontroversen Fachtag legen.

Referent:
Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

12:00 Uhr – 13:00 Uhr: Mittagspause

13:00 – 14:30 Uhr: Parallele Arbeitsgruppen

  1. Linksextreme Parteien in Deutschland

Wenngleich sie meist unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit fliegen, gibt es in Deutschland eine vielfältige Landschaft linksextremistischer Splitterparteien, die unterschiedliche Ziele zwischen Marxismus-Leninismus, Stalinismus und Trotzkismus verfolgen. Ziel der Arbeitsgruppe ist eine Vermessung dieser Landschaft: Welche Relevanz hat parteiförmiger Linksextremismus in Deutschland? Welche Strategien werden verfolgt? Welche sozio- und demographischen Merkmale verbinden Mitglieder- und Sympathisanten? Gibt es Grauzonen zwischen Demokratie und Linksextremismus in der deutschen Parteienlandschaft?

Referentin und Referent:
Prof. Dr. Eckhard Jesse, Technische Universität Chemnitz
Dr. Isabelle-Christine Panreck, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Moderation:
Stella Covaci, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

  • Bewegungsorientierter Linksextremismus – Die Autonomen aus Sicht der Sicherheitsbehörden

Das aus Klein- und Kleinstgruppen bestehende autonome Spektrum verfolgt eine revolutionäre Umwälzung des demokratischen Systems. Ihr Markenkern: Militanz. Parteien und den Parlamentarismus lehnen sie ab. Sie setzen vielmehr auf die Mobilisierung politischen Protests auf der Straße. Dabei suchen sie die gewalttätige Konfrontation mit dem politischen Gegner, vor allem der Polizei. Doch wer genau ist eigentlich „ein Autonomer“? Wie groß ist dieses Spektrum tatsächlich? Wie sieht ihre aktuelle Agenda aus? Und sind derartige Gruppen tatsächlich die treibenden Kräfte hinter Ausschreitungen auf Demonstrationen?

Referent:
Dr. Udo Baron, Verfassungsschutz Niedersachsen, Hannover
James Braun, Landeskriminalamt, Berlin

Moderation:
Martin Langebach, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

  • Für Demokraten anschlussfähige Inhalte als linksextreme Mobilisierungsthemen

Politisches Engagement gegen Gentrifizierung, gegen Rassismus oder gegen den Kapitalismus steht häufig im Zentrum linkextremistischer Mobilisierungsversuche. Gleichzeitig brennen diese Themen auch im besten Sinne demokratisch gesinnten Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln. Wie unterscheiden sich demokratische und linksextreme Herangehensweisen an diese Politikfelder? Und wie können Formate der politischen Bildung sich mit solchen Vereinnahmungen auseinander setzen, ohne ganze Themenkomplexe als vermeintlich linksextremistisch zu stigmatisieren?

Referent:
Martin Ziegenhagen, Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., Berlin

Moderation:
Jana Kärgel, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

  • Prävention von Linksextremismus und linker Gewalt – Theoretische Überlegungen und Praxisansätze

Während die Prävention von Rechtsextremismus und religiös motiviertem Extremismus auf einen mittlerweile recht umfangreichen Methodenfundus zurückgreifen kann, stehen hinter den wenigen Ansätzen im Bereich der Prävention von Linksextremismus und linker Militanz noch viele Fragezeichen und lediglich begrenzte Erfahrungen aus der Praxis. Wie kann Prävention in diesem Themenfeld aussehen? Was genau soll verhindert werden? Welche spezifischen Ansätze sind erfolgversprechend?

Referentin und Referent:
Grit Fenner, Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung e. V.
Dr. Rudolf van Hüllen, Politikwissenschaftler, Krefeld

Moderation:
Hanne Wurzel, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

14:30 – 15:00 Uhr: Kaffeepause

15:00 – 16:30 Uhr: Podiumsdiskussion

Linksextremismus – ein unbestimmtes Phänomen? Wie Linksextremismus inhaltlich konkret bestimmt werden kann, daran scheiden sich nicht nur die wissenschaftlichen Diskussionen. Mal heißt es, die eine Definition sei zu weitreichend und würde auch legitime politische Vorstellungen unter "Linksextremismusverdacht" stellen, mal heißt es, die andere Definition sei so eng, dass der Begriff kaum realistisch sei. Wo genau liegt aber die Scheidelinie? Und ist eine Einigung auf einen Kernbestand des Linksextremismus möglich?

Es diskutierten
Dr. Gero Neugebauer, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Brühl
Dr. Alexander Leistner, Deutsches Jugendinstitut, Halle (Saale)
Martin Ziegenhagen, Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., Berlin

Moderation
Dr. Julia Gerlach, Evangelische Akademie Meißen

16:30 – 16:45 Uhr: Abschluss
Hanne Wurzel, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

Fussnoten