Laura Adrian vom KAST e.V., dem Kieler Antigewalt- und Sozial-Training, stellte zu Beginn der Arbeitsgruppe die Arbeit ihres Vereins vor. Dieser biete grundsätzlich drei Bereiche an. In der Infostelle würden weiterführende Informationen für Lehrerinnen, Lehrern, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter, ehrenamtlich Arbeitende und Interessierte vermittelt. In den Fortbildungen gehe es um Wissensvermittlung, insbesondere auch für die Zielgruppe Polizei und Vollzug. Und in der Beratung werde konkrete Ausstiegsarbeit betrieben, hierzu komme es aber nur in sehr seltenen Fällen.
Bei der Diskussion im Plenum wurde die Relevanz des Themas "Linke Militanz" kritisch gesehen. Aktuelle gebe es wichtigere Themen wie zum Beispiel Rechtsterrorismus, so würde ihr oft vermittelt. Linke Militanz erscheine im Gegensatz zur extremen Rechten nicht als immanent demokratiegefährdend, so die Wahrnehmung. Dennoch seien Gewalt und gewalttätige Ausschreitungen ein Thema, das aufgegriffen werden müsse. In Schleswig-Holstein habe es eine Befragung gegeben, als wie wichtig unterschiedliche Berufsgruppen das Thema "Linke Militanz" einschätzen. Ergebnis: Soziale Arbeit, Schule und Kirchen sehen keine Relevanz, Justiz und Polizei als von der Gewalt Betroffene hingegen schon. Die Frage sei hier also, wie Prävention gelingen könne. Auf der Einstellungsebene sei ein pädagogischer Zugang schwierig, daher empfahl Adrian vor allem Anti-Gewalt-Trainings, um die Option zur Gewaltanwendung so unattraktiv wie möglich zu machen.