Das von Russland geführte Militärbündnis wurde am 7. Oktober 2002 in der moldauischen Hauptstadt Chișinău auf der Grundlage des Vertrags über kollektive Sicherheit (VKS) gegründet, der im Jahr 1992 zwischen neun ehemaligen Sowjetrepubliken vereinbart worden war. Das Ziel Russlands war es, nach dem Zerfall des Warschauer Pakts und der Sowjetunion ein Gegengewicht zur NATO zu schaffen.
Ähnlich wie bei der NATO ist in Artikel 4 der OVKS-Charta eine Beistandsverpflichtung festgeschrieben. Das Hauptquartier befindet sich in Moskau. Oberstes Organ ist der Rat für kollektive Sicherheit. Die OVKS verfügt über schnelle Eingreiftruppen, die anteilig von den Mitgliedsstaaten gestellt werden. Es gibt gemeinsame Militärübungen und regelmäßige Treffen der Außen- und Verteidigungsminister. Ein wichtiger Vorteil für die Mitgliedsstaaten sind Rabatte beim Kauf russischer Rüstungsgüter.
Aktuelle Mitglieder der OVKS sind neben Russland Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan (Stand: April 2024). Die Mitgliedschaft von Aserbaidschan, Georgien und Usbekistand wurde 1999 nicht verlängert. Usbekistan war im Juni 2006 der OVKS erneut beigetreten, doch im Juni 2012 wieder ausgetreten. Armenien hat am 24.2.2024 seine Mitgliedschaft eingefroren, nachdem Russland und die OVKS trotz Beistandspflicht laut Artikel 4 des Vertrags nichts gegen die Aggression Aserbaidschans und die Vertreibung der Armenier aus Berg-Karabach unternommen haben. Beobachter der parlamentarischen Versammlung der OVKS sind Serbien und die Russisch-Belarussische Union.