Versicherheitlichung ist ein zentrales Konzept der sogenannten Kopenhagener Schule (u.a. Barry Buzan, Ole Waever und Jaap de Wilde) von Anfang der 1990er Jahre. Das Konzept zeigt auf, wie durch einflussreiche politische Akteure relevante Themen als "Sicherheitsprobleme" dargestellt werden, um so gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Unterstützung für deren "Lösung" zu mobilisieren. Unter Verweis auf eine angebliche sicherheitsgefährdende Ausnahme- bzw. Bedrohungssituation wird suggeriert, dass die Probleme nur mit außerordentlichen Maßnahmen unter Umgehung demokratischer Regeln und Verfahren kontrolliert und gelöst werden können.
Der konstruktive Gegenentwurf zur Versicherheitlichung ist die Politisierung ("politicization"). Bei der Politisierung einer Thematik werden Probleme öffentlich debattiert und innerhalb der üblichen politischen Vorgehensweisen behandelt. Regeln und Normen werden eingehalten, politische Akteure können zur Verantwortung gezogen werden.