Für den Beginn des Heilungsprozesses nach einer psychischen Traumatisierung sind wesentliche äußere Faktoren eine wichtige Voraussetzung Die Wiedergewinnung von Sicherheit im eigenen Lebenskontext und die Erfahrung, wieder die Kontrolle über das eigene Leben zu haben, also nicht mehr der Willkür anderer ausgesetzt zu sein, spielen eine große Rolle für den Schritt, die traumatische Erfahrung in die persönliche Lebensgeschichte zu integrieren und das erlittene Unrecht zu verarbeiten. Für Menschen, die durch absichtliche Gewalteinwirkung traumatisiert wurden, sind der wertschätzende Umgang und solidarische Unterstützung lebenswichtig. Viele müssen erst wieder ein positives Selbstwertgefühl entwickeln und lernen, sich anderen Menschen mit ihren verletzten Seiten anzuvertrauen. Das geschehene Unrecht muss anerkannt und möglichst geahndet werden. Eine angemessene und verantwortliche therapeutische Begleitung kann den Prozess der psychischen Stabilisierung anstoßen und fördern. Die Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen setzt Akzeptanz des sozialen Umfeldes voraus. Das ist ein erster Schritt, Scham und Furcht zu überwinden und die schweren Erfahrungen anzunehmen.