Sezession (lateinisch: secessio = Abspaltung, Trennung) bezeichnet die Loslösung einzelner Territorien von einem Staat. Ziel der Sezessionisten (oder Separatisten) ist es, einen neuen souveränen Staat zu bilden oder sich nach der Abspaltung einem anderen, bereits bestehenden Staat anzuschließen.
Die Aufnahme des neuen Staates als rechtmäßiges Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft hängt hauptsächlich von der Entscheidung jedes einzelnen Staates ab, diesen als souveränes und unabhängiges Völkerrechtssubjekt anzuerkennen und auf diese Weise völkerrechtliche Tatsachen zu schaffen. Bei der Entscheidung lassen sich die meisten Staaten primär von politischen und normativen Erwägungen leiten. Ausschlaggebend ist dabei, dass die Regierung demokratisch gewählt wurde, der neue Staat die Menschenrechte seiner Bürger respektiert und sich für Frieden und Stabilität in der Region einsetzt. Um die Vereinbarkeit der Sezession mit dem Völkerrecht zu entscheiden, wird oft der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag angerufen.