Unter einem Religionskonflikt wird eine Auseinandersetzung verstanden, die vordergründig aus religiösen Gründen geführt wird. Meist verbirgt sich dahinter ein politischer und ideologischer Konflikt um die Normen und Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens und die Organisation des Staates.
Die unterschiedlichen Religionen der Konfliktparteien werden von den politischen, intellektuellen und religiösen Eliten instrumentalisiert, um die andere Seite herabzusetzen und die eigenen Ziele zu rechtfertigen und zu überhöhen. Eigene Erfolge und Opfer werden transzendiert. Beispielsweise werden eigene Opfer mit religiösen Opfern gleichgesetzt, um damit die Hinnahme materieller Nachteile (Verknappung von Lebensmitteln, Erhöhung von Steuern und Abgaben) zu erreichen; Kämpfern werden religiöse Vorteile versprochen.