Erfahren Menschen direkt oder als Beobachter in Kriegssituationen massive Formen von Gewalt, die sie als intensive Bedrohung des eigenen Lebens, ihrer körperlichen und mentalen Integrität erleben, kann dies zu akuten und lange nachwirkenden Verletzungen ihrer psychischen Gesundheit führen. Die Gewalterfahrung übersteigt die psychischen und mentalen Verarbeitungsmöglichkeiten der betroffenen Personen. Dabei hängt die Verarbeitungsmöglichkeit nicht nur von der Konstitution und den verfügbaren Abwehr- und Bearbeitungsstrategien der betroffenen Person ab, sondern auch von der Art und Stärke des Ereignisses wie vom konkreten sozio-kulturellen Kontext. Traumatisierung (abgeleitet vom griechischen Wort für Wunde "Trauma") führt sowohl zu psychischen als auch psychosomatischen Symptomen, die in der Trauma-Forschung und -Behandlung unter dem Begriff der posttraumatischen Belastungsstörung zusammengefasst werden.